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schädigen. Einen kleinen Erfolg errang Prinz Heinrich über eine
Abteilung Dauns bei Hoyerswerda, zog sich aber in der Nacht
vom 15./16.Okt. nach Torgau zurück, vom Bruder deshalb hart getadelt.
Schon aber war König Friedrich, trotzdem ihm die Gicht
im linken Arme, beiden Füßen und dem rechten Knie saß, nach
Sachsen auf dem Wege und erschien am 14. Nov. bei der Armee.
Daun ging deshalb am 15. Nov. in seine wohl verschanzte Stel-
lung im Plauenschen Grunde, Friedrich nahm sein Hauptgquartier
in Wilsdruff. Von hier entsandte er den General Finck von
Finckenstein am 16. Nov. nach Dippoldiswalde, um Daun die
Rückzugslinie abzuschneiden; die Vorhut Fincks unter Wünsch stand
bei Maxen, wohin sich dann auch Finck wandte. Im ganzen
waren es 12500 Preußen, denen bei Cotta an der Elbe die
Reichsarmee, in der Flanke und nach Süden zu, so daß Finck
gerade in der Mitte sich befand, eine österreichische Abteilung unter
Sincore gegenüberstand. Am 20. Nov. begann Daun, von den
vorgenannten anderen Korps unterstützt, den Kampf gegen die
Preußen mit erdrückender Übermacht. Nach verzweifeltem Kampfe
zogen sich die Generale Finck und Wünsch am Abend des 20. Nov.
auf die Höhen oberhalb des Städtchens Dohna im Müglitztale
mit nur noch 2836 Mann zurück. Um sich dort nicht nutzlos
niederhauen zu lassen, schloß Finck in der Morgenfrühe des 21.
November eine Kapitulation mit Daun ab. Wie es scheint, wieder
durch seinen Eigensinn beherrscht, schickte Friedrich nicht schon,
wie Finck es erbeten, am 18. Nov. das Korps Hülsen zur Unter-
stützung, sondern erst am 20. Nov., wo es zu spät war. So
kostete ihm diese verunglückte Unternehmung 9 Generäle, 540 Offi=
ziere, 12000 Mann, 71 Geschütze, 120 Fahnen und Feldzeichen.
Der Jubel über diesen „Finkenfang bei Maxen“ klang noch lange
Jahre in Lied und Wort in Sachsen nach. Zwei Wochen danach,
am 4. Dez. 1759, wurde auch General Diercke mit 1500 Mann
von dem österreichischen General Beck Meißen gegenüber gefangen
genommen.
Trotz alledem beherrschte Friedrich nach wie vor von seinem
Hauptauartier Freiberg aus den größeren Teil von Sachsen, das
um so mehr unter den schonungslosen Beitreibungen Friedrichs