Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

— 488 — 
schädigen. Einen kleinen Erfolg errang Prinz Heinrich über eine 
Abteilung Dauns bei Hoyerswerda, zog sich aber in der Nacht 
vom 15./16.Okt. nach Torgau zurück, vom Bruder deshalb hart getadelt. 
Schon aber war König Friedrich, trotzdem ihm die Gicht 
im linken Arme, beiden Füßen und dem rechten Knie saß, nach 
Sachsen auf dem Wege und erschien am 14. Nov. bei der Armee. 
Daun ging deshalb am 15. Nov. in seine wohl verschanzte Stel- 
lung im Plauenschen Grunde, Friedrich nahm sein Hauptgquartier 
in Wilsdruff. Von hier entsandte er den General Finck von 
Finckenstein am 16. Nov. nach Dippoldiswalde, um Daun die 
Rückzugslinie abzuschneiden; die Vorhut Fincks unter Wünsch stand 
bei Maxen, wohin sich dann auch Finck wandte. Im ganzen 
waren es 12500 Preußen, denen bei Cotta an der Elbe die 
Reichsarmee, in der Flanke und nach Süden zu, so daß Finck 
gerade in der Mitte sich befand, eine österreichische Abteilung unter 
Sincore gegenüberstand. Am 20. Nov. begann Daun, von den 
vorgenannten anderen Korps unterstützt, den Kampf gegen die 
Preußen mit erdrückender Übermacht. Nach verzweifeltem Kampfe 
zogen sich die Generale Finck und Wünsch am Abend des 20. Nov. 
auf die Höhen oberhalb des Städtchens Dohna im Müglitztale 
mit nur noch 2836 Mann zurück. Um sich dort nicht nutzlos 
niederhauen zu lassen, schloß Finck in der Morgenfrühe des 21. 
November eine Kapitulation mit Daun ab. Wie es scheint, wieder 
durch seinen Eigensinn beherrscht, schickte Friedrich nicht schon, 
wie Finck es erbeten, am 18. Nov. das Korps Hülsen zur Unter- 
stützung, sondern erst am 20. Nov., wo es zu spät war. So 
kostete ihm diese verunglückte Unternehmung 9 Generäle, 540 Offi= 
ziere, 12000 Mann, 71 Geschütze, 120 Fahnen und Feldzeichen. 
Der Jubel über diesen „Finkenfang bei Maxen“ klang noch lange 
Jahre in Lied und Wort in Sachsen nach. Zwei Wochen danach, 
am 4. Dez. 1759, wurde auch General Diercke mit 1500 Mann 
von dem österreichischen General Beck Meißen gegenüber gefangen 
genommen. 
Trotz alledem beherrschte Friedrich nach wie vor von seinem 
Hauptauartier Freiberg aus den größeren Teil von Sachsen, das 
um so mehr unter den schonungslosen Beitreibungen Friedrichs
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.