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lich die sächsischen Ulanen hausten in Potsdam wie die Van—
dalen, schlugen alles kurz und klein, u. a. die kostbare aus dem
Nachlasse des Kardinals Polignac erworbene Antikensammlung.
Der Hof des Kurprinzen mißbilligte angesichts der Schonung,
die den Dresdener Kunstschätzen zuteil geworden war, ernstlich
diese Ausschreitungen, konnte es aber nicht verhindern, daß Friedrich
an dem Hubertusburger Schlosse durch Überlassung zur Plünde—
rung Repressalien übte und es dann, zur Gewalt den Hohn fügend,
an die bewährte Firma Ephraim, Itzig & Co. für 72000 Taler verkaufte.
Nach dem Uberfalle Berlins waren die Russen bis hinter
die Warthe abgezogen. Vergeblich mühte sich Brühl, durch klin-
gende Aufmunterung, welche sogar die Brillanten der verstorbenen
Königin gekostet haben soll, die Russen zu einem letzten, mit
Osterreich vereinten Vorstoß zu gewinnen. Bei dem über kurz
oder lang zu erwartenden Ableben der Kaiserin Elisabeth
wuchs aber in Petersburg die preußenfreundliche Unterströmung.
Die Osterreicher aber hinderte Friedrich durch die Schlacht
bei Torgau am 3. Nov. 1760 nicht nur an einem Vordringen
in die Marken, sondern warf sie auch aus dem größten Teile
Sachsens wieder hinaus, während Hülsen die Reichsarmee nach
der oberen Saale zurückdrängte. Je mehr nun Friedrich seinen
durch die letzten Kriegsereignisse heimgesuchten Untertanen auf-
zuhelfen gewillt war, um so schwerer lastete seine Hand auf
Sachsen. Namentlich sollte Leipzig schwer büßen, daß es der
Reichsarmee allzu reichliche Sympathien bewiesen hatte. Der
König, der nunmehr sein Hauptquartier hier nahm, forderte
1100000 Taler. Der Magistrat weigerte die Zahlung, der
König drohte, die Stadt in Brand zu stecken; 120 Personen vom
Rate und von den Ratsverwandten wurden ins Gefängnis gebracht,
17 davon sollten sogar nach Magdeburg als Rekruten abgeführt
werden; da gewannen die Leipziger in letzter Stunde jenen Berliner
Großkaufmann Gotzkowski zum Fürsprecher, dem der König wegen
seiner Verdienste um die königlichen Manufakturen bei dem rus-
sischen Einfalle wohl sein Ohr leihen mußte, und dieser bewirkte
unter persönlicher Verbürgung die Herabsetzung der Summe auf
800000 Reichstaler, ein Akt, den er 1762 insofern wiederholte,