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auch, auf ihren Wunsch, die Vorstände des unteren Departe-
ments zum direkten Vortrag zu und erhielt sich so einigermaßen
in lebendiger Fühlung.
Die von Friedrich Christian angeregte Revision der Justiz=
gesetze wurde von Faver mit Rücksicht auf die Kürze seiner Ad-
ministration nicht in Angriff genommen. Nur einzelne Edikte
kamen augenblicklichen Bedürfnissen entgegen. Dagegen folgte der
Administrator einer Anregung seines Bruders in der Erweiterung
der sog. Kommerziendeputation zu einer Landes-, Okono=
mie-, Manufaktur= und Kommerziendeputation.
Die neue Behörde vermochte aber keine der Länge ihres Namens ent-
sprechende Wirksamkeit zu entfalten, da es ihr an geeigneten Unter-
beamten und an Mitteln fehlte; eine verhältnismäßig geringe
Summe stand ihr für Prämiierung neuer Erfindungen zu Ge-
bote, davon sollten aber auch der Taubstummenunterricht und
die Belohnungen für Rettung aus Lebensgefahr bestritten werden.
Aus dieser Behörde gestaltete sich später das Ministerium des
Innern aus. — Zur Hebung der Landwirtschaft begründete sich
1764 eine im Februar 1765 durch die Regierung bestätigte „Öko-
nomische Sozietät“, unter deren Gründern und ersten Mit-
gliedern sich Peter Freiherr von Hohenthal, Graf Einsiedel, Graf
Friedrich Vitzthum auf Wölkau, Graf Schönburg und eine Reihe
anderer bedeutender Männer befanden. Sie wurde das Vorbild
für eine Reihe von landwirtschaftlichen Vereinen. Aber vor allem
fehlte der Landwirtschaft ein selbständiger, freier Bauernstand;
überall lagen Schulden und Reallasten auf dem ländlichen Eigen-
tum. — Auf dem Gebiete der Viehzucht kam es jedoch zu einer
wichtigen Neuentwickelung dadurch, daß König Karl III. von Spa-
nien auf Ansuchen der sächsischen Regierung 100 Widder und
ebenso viele Schafe von der damals in großem Ansehen stehenden
Merinorasse zum Geschenk schickte, die am 23. Juli 1705
mit zwei spanischen Schafknechten bei Dresden anlangten und
auf den kurfürstlichen Vorwerken zu Hohenstein, Lohmen und
Rennersdorf bei Stolpen untergebracht wurden. In Hohenstein
wurde 1768 auch eine Schäfereischule angelegt. Auf Anregung
des Grafen Detlev Karl von Einsiedel wurden 1778 noch 260