Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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nicht einmal der Ruhm der Nation, soll Ihr Ziel sein: das 
Wohl Ihrer Untertanen allein ist Ihre erste Pflicht.“" — 
Durch die Mutter mit dem bayrischen Zweige des Hauses 
Wittelsbach verwandt, verband sich der Kurfürst bald nach seinem 
Regierungsantritte, am 17. Jan. 1769, mit der anderen Liie 
durch Verheiratung mit Amalie, der Tochter des Herzogs Friedrich 
von Pfalz-Zweibrücken, die ihm aber erst am 21. Juni 1782 
sein einziges Kind, die Prinzeß Auguste, gebar. Mit Rücksicht 
auf die zusammenschmelzende Familie mißbilligte der Kurfürst 
den beabsichtigten Eintritt seines Bruders Anton in den geist- 
lichen Stand. Dieser vermählte sich am 24. Okt. 1781 mit Maria 
Antonia von Sardinien und nach deren am 28. Dez. 1782 durch 
die Blattern veranlaßten Tode, am 18. Okt. 1787 mit Maria 
Theresia, der Tochter Kaiser Leopolds II.; er überlebte seine 
Kinder, und so beruhte das Bestehen des albertinischen Hauses 
nur noch auf der Ehe des dritten Bruders Maximilian, der seit 
dem 9. Mai 1792 mit Karoline Maria Theresia Josefa von Parma 
verheiratet war. 
Die Regierung Friedrich Augusts III. konnte nicht anders 
beginnen, als mit Zurücknahme der von Prinz Kaver angeord- 
neten Maßregeln. Die sog. Imposten fielen weg und das Heer 
wurde reduziert in der Art, daß von der Schwadron 20 Mann, 
von der Kompagnie 10 Mann ganz entlassen, von letzterer aber 
noch 20 Mann beurlaubt wurden. Dabei wußte der Kurfürst 
die politische Wichigkeit eines tüchtigen Heeres wohl zu wür- 
digen. Die neuerdings wieder entstandenen polnischen Wirren 
und die damit sich wieder gebende Aussicht auf den unglückseligen 
polnischen Thron legten ihm das doppelt nahe. 
Über die Forderung Preußens und Rußlands, den Dissi- 
deuten, d. h. den nicht der römisch-katholischen Kirche angehörigen 
polnischen Untertanen, dieselben Rechte, wie den Römisch-Katho- 
lischen einzuräumen, war es zwischen den „Konföderierten vbon 
Radom", die eine gründliche Reform des verrotteten Staates, 
wenn auch unter Rußlands Agide, mit allen Mitteln anstrebten, 
und den „Patrioten“, die keine russische Beeinflussung, aber auch 
keine Reform wünschten, zu einem blutigen Bürgerkriege gekommen.
	        
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