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Kurfürsten mit in den Bund einbeziehen zu können. Aber Fried-
rich August hielt auch in diesem Falle streng an seinem Neutralitäts-
prinzipe fest und beschränkte sich, als sich am 25. Aug. 1791 Leo-
pold II., begleitet von seinem ältesten Sohne Franz, und König
Friedrich Wilhelm II., ebenfalls vom Thronfolger begleitet, in
Pillnitz einfanden, den aufmerksamen und liebenswürdigen Wirt
zu machen. Zu seinen Gästen zählte er auch den Grafen von
Artois, den Bruder des französischen Königs, der die Seele der
gegenrevolutionären Bewegung war, aber freilich sehr gegen den
Willen Kaiser Leopolds erst nach Wien und jetzt nach Pillnitz
in Begleitung des früheren Ministers Calonne gekommen war.
Das etwas dürftige Ergebnis der Zusammenkunft war eine
Proklamation, unterzeichnet am 27. Aug., in der die Befreiung
des Königs von Frankreich und die Wiederherstellung einer mon-
archischen Regierung als eine für alle europäischen Souveräne wich-
tige Angelegenheit bezeichnet wurde; im Falle eines dementsprechen-
den gemeinsamen Einverständnisses werde man sich auch, wenn
keine Besserung in den französischen Verhältnissen einträte, zu
einer gemeinsamen Aktion entschließen. Trotz des nichtssagenden
Charakters der Proklamation unterzeichnete sie Friedrich August
nicht. Er wurde jedoch in anderer Weise herangezogen, indem
ihm Calonne 12000 Taler für seinen Herrn abbettelte.
In Pillnitz kam aber auch die neu aufgerollte polnische Frage
zur Besprechung. Seit dem September 1789 war ein vom pol-
nischen Reichstage gewählter Ausschuß damit betraut, eine Re-
form der Verfassung auszuarbeiten mit dem ausgesprochenen
Ziele, daß dadurch dem unwürdigen Einfluß der Fremden eine
Schranke gesetzt werden sollte. Die Partei, welche dies im Gegen-
satz zu den in russischem Solde befindlichen Freunden des alten
Chaos erstrebte, nannte sich die der „Patrioten“. Wenn diese
„Patriotenpartei“ sich nur auch aus lauter wirklich vaterlands-
liebenden und uneigennützigen Männern zusammengesetzt hättel
Nach außenhin war man augemblicklich der russischen Sorge über-
hoben, da die Zarin sich noch in den kostspieligen Krieg mit der
Türkei verwickelt befand, überdies auch von 1788—1790 sich
Schwedens zu erwehren hatte. Ebenso war Österreich durch die