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die Osterreicher ihre Truppen nach Belgien zurücknahmen. Schlim-
mer aber als das Mißtrauen Osterreichs gegen Preußen auf
dieser Seite wirkte die Entwickelung der Dinge in Polen, wo
sich die Preußen, noch ehe der Reichstag von Grodno die er-
zwungene Zustimmung dazu gab, kraft des am 23. Jan. mit
Rußland geschlossenen Geheimvertrags schon in den Besitz der
ihnen zugesicherten Landesteile gesetzt hatten, während, wie er-
wähnt, für Osterreich nichts abfsiel. In hellem Zorn über die ihm
gewordene Benachteiligung entließ Franz II. Cobenzl und Spiel-
mann und machte in der Person des Freiherrn von Thugut einen
erklärten Preußenfeind zum Lenker des Staatsruders.
Kurfürst Friedrich August wurde über die östlichen Verhält-
nisse durch seinen sehr tüchtigen Vertreter in Petersburg, den
Geh. Rat Gustav Georg von Völkersahm, der, in Livland be-
gütert, auch mit den russischen Dingen wohl vertraut war, in aus-
gezeichneter Weise auf dem Laufenden erhalten. Bei dem, wie
es schien, fast unvermeidlichen Bruche zwischen den beiden Nachbar-
staaten ist es wohl zu verstehen, wenn er den Anträgen Preußens
und Österreichs, ihrer Koalition beizutreten, gegenüber sich immer
wieder auf sein Neutralitätsprinzip zurückzog. Aber natürlich regte
sich ihm auch bei den Fortschritten der Franzosen Sorge und vater-
ländischer Unmut. Am 14. Okt. 1792 eroberte General Custine
durch feigen Verrat Mainz; bald folgte Frankfurt und auf dem-
selben Platze, über den vor wenigen Monaten der pomhhaste
Zug des neuerwählten Kaisers sich bewegt hatte, mußte für
den Sanskülottengeneral ein Thron errichtet werden, von dem
aus er der schweigend harrenden Bürgerschaft seine übermütigen
Befehle erteilte. Da ermannte sich auch am 23. Nov. der deutsche
Reichstag, indem er zur Wiedergewinnung der besetzten Reichs-
gebiete die schleunige Aufbringung eines Triplum, d. i. des Drei-
fachen der durch die Reichskriegsmatrikel den einzelnen Reichs-
ständen zugeschriebenen Militärkontingents anordnete. Für Sach-
sen betrug das 4800 Mann, die aber wesentlich vermehrt wurden
und auf Grund einer am 7. Jan. 1793 zu Berlin abgeschlossenen
Konvention schon am 10. Febr. 1793 unter der Führung bes
Generalleutnants von Lindt zu dem Heere des Herzogs von Braun-