Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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rich Wilhelm III. zu dem Potsdamer Vertrag vom 3. Nov. 1805, 
in dem sich Preußen zu einer bewaffneten Vermittelung für die 
Herstellung des Festlandsfriedens bei Napoleon verpflichtete, für 
den Fall von deren Ablehnung aber mit 180000 Mann der Koa- 
lition beizutreten versprach. Von England wurden hierbei Sub- 
sidien in Aussicht gestellt. 
Der Zar kam nach einem Besuche bei seiner Schwester in 
Weimar vom 11.—13. Nov. auch nach Dresden und suchte den 
Kurfürsten für den Beitritt zu dem Potsdamer Vertrag zu er- 
wärmen; es gelang ihm ebensowenig, wie den Mitteilungen des 
Grafen Haugwitz, der sich seit dem 19. Okt. mit Harden- 
berg in die Leitung der äußeren Angelegenheiten teilte und zur 
Überbringung des preußischen Vermittelungsantrages an Napoleon 
wenige Tage nach der Abreise des Zaren über Dresden kam. 
Ehe aber der von Napoleon und Talleyrand in kluger Weise 
hingehaltene Haugwitz dazu gelangte, sich seiner Mission zu ent- 
ledigen, war die Schlacht bei Austerlitz geschlagen (2. Dez. 1805), 
OÖsterreich von der Koalition zurückgetreten, der Zar auf dem 
Rückmarsche nach Rußland. Sofort setzte Preußen wieder die fried- 
liche Miene auf. Es wollte sich, wie am 12. Dez. dem Dresdener 
Hofe deutlich mitgeteilt wurde, durchaus auf eine das nördliche 
Deutschland schützende Defensive beschränken, worauf der Kurfürst 
am 15. Dez. erneut seine Bereitwilligkeit erklärte, das Seinige 
zur Aufrechterhaltung der Neutralität beizutragen. 
Am selben Tage, also am 15. Dez. 1805, unterzeichnete Graf 
Haugwitz, ganz im Gegensatz zu seiner ursprünglichen, nun aller- 
dings nicht mehr durchführbaren Instruktion, zu Schönbrunn bei 
Wien jenen Vertrag, durch den Preußen sich zum Abschlusse eines 
Schutz= und Trutzbündnisses mit Frankreich zwecks gemeinsamer 
Verteidigung der Türkei verpflichtete und Hannover zu ewigem 
Besitze erwerben sollte. Obgleich nun die überraschte preußische 
Regierung die Ratifikation dieses Vertrages hinzog, führte es doch 
die übrigens schon begonnene Besetzung Hannovers durch und 
brachte seine Truppen auf den Friedensfuß. Damit zog es seine 
Truppen aus Sachsen zurück, und nun demobilisierte auch Kur- 
fürst Friedrich August. Während Preußen unter neuerlicher 
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