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dings dem Schönbrunner Vertrag entsprechend, Bernadotte Ans-
bach für Bayern. Aber Ende März wurde des Kaisers Schwager,
Joachim Murat, als Herzog von Kleve und Berg proklamiert
und für ihn ohne weiteres von den Abteien Essen, Elten und
Werben Besitz ergriffen, die doch preußisch waren. Sie wurden
zwar nach einiger Zeit wieder geräumt, aber man merkte in
Berlin immer deutlicher, wessen man sich von Napoleon zu
versehen hatte. Von größter Wichtigkeit waren die Vorberei-
tungen der französischen Regierung, die süd= und westdeutschen
Staaten zu einem Sonderbunde unter Frankreichs Leitung zu
vereinigen. Der vorerwähnte sächsische Gesandte in Paris, Graf
Senfft, berichtete im Juni, daß man den preußischen Gesandten
Lucchesini auffallend kühl behandele, und von einer Außerung
des Generals Sebastiani, der Kaiser müsse sich mit den Angelegen-
heiten Deutschlands befassen und allein darüber bestimmen; dabei
werde er Sachsen Preußen gegenüberstellen, wie er Bayern ÖOster-
reich gegenübergestellt habe. Am 7. Juli berichtete derselbe von
den über den neuen Bund umlaufenden Gerüchten, am 17. Juli
war der Rheinbund eine vollendete Tatsache und vom selben Tage
meldete der Gesandte eine Außerung, die der Kaiser in St. Cloud
dem stellvertretenden Gesandten Österreichs, dem General Vincent
gegenüber getan hatte, daß Sachsen sich wohl in acht nehmen
möge, sich von Preußen, das seinem Verderben zueile, mit fort-
reißen zu lassen; der Kurfürst könne nichts Besseres tun, als in
Gemeinschaft mit den benachbarten Kleinstaaten seine Unabhängig-
keit und Neutralität aufrecht erhalten; diese politische Haltung
werde Frankreich anerkennen, ohne Sachsens Zutritt zum Rhein-
bunde zu verlangen.
Kurz bevor die Nachricht von dem Abschlusse des Rheinbundes
nach Berlin gelangt war, hatte Preußen wegen Aufrichtung eines
Bundesverhältnisses der norddeutschen Staaten in Kurhessen an-
geklopft und dort ein um so bereitwilligeres Entgegenkommen
gefunden, als des Kurfürsten Wilhelm Gebietserweiterungsgelüste
bei Napoleon kein Gehör gefunden hatten. Nun sandte man nach
Einlaufen der offiziellen Mitteilung von der Gründung des Rhein-
bundes als besonderen Bevollmächtigten am 25. Juli den Grafen