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Götzen von Berlin nach Dresden mit einer Instruktion, die ebenso
wie ein Handschreiben des Königs Friedrich Wilhelm III. nur einen
reinen Defensivbund zwischen Preußen, Sachsen und Hessen als
Ziel der Unterhandlung mit Sachsen angab, wobei es dem Kur-
fürsten anheimgestellt bleiben sollte, ob er als Familienoberhaupt
sich mit den Ernestinern über die gleiche Frage ins Einvernehmen
setzen oder diese Verhandlung Preußen überlassen wolle. Mäh-
rend der Audienz, die Götzen am 28. Juli hatte, fragte der
Kurfürst plötzlich: „Haben Sie nicht eine Allianz mit Frauk-
reich?“, offenbar mit Bezug auf den Schönbrunner und den diesen
noch überholenden Pariser Vertrag vom 3. März. Der Gesandte
konnte das nicht leugnen, durfte aber zugleich wahrheitsgemäß
versichern, daß nichts in diesem Vertrage der geplanten Verstän-
digung entgegenstehe. Das konnte er um so eher, als Talleyrand
unter dem 22. Juli Preußen geradezu aufgefordert hatte, die
norddeutschen Staaten ebenfalls in einem Bunde zu einen, wobei
natürlich dahingestellt sein mag, wie ehrlich dieser freundschaft-
liche Rat gemeint war.
Am 30. Juli erfolgte die Rückäußerung des sächsischen Kabi-
netts, in der die Bereitwilligkeit Sachsens, auf eine „engere
Union“ einzugehen, versichert wurde. Ein Schreiben des Kur-
fürsten an den preußischen König sprach die gleiche Bereitwillig=
keit aus und bat zugleich um nähere Mitteilungen an den säch-
sischen Gesandten, den Grafen Görtz. Nun hatte aber schon vor
der Abreise Götzens im Auftrage Haugwitzens der Vize-Kammer-
präsident von Hänlein einen Bundesvertrag fertiggestellt, der
im Gegensatz zu der Götzen gegebenen Instruktion Preußen über
Hessen und Sachsen eine dominierende Stellung in Form eines
Direktoriums nach dem Vorbilde des Rheinbundes einräumte und
auf Hessens Veranlassung, am 2. August, noch eine Umarbeitung
in dem Sinne erfuhr, daß alle die kleineren norddeutschen Fürsten
tümer auf die drei zu bildenden Kreise, den preußischen, säch
sischen und hessischen verteilt und unter die Hoheit der drei se
nannten Staaten kommen sollten, eine Vorbereitung auf die von
Hessen sehnlich angestrebte Mediatisierung von Bückeburg, Tel
mold, Waldeck, Pyrmont und Rittberg. Im Hintergrunde stand