Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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zum Obersten und Generaladjutanten des Königs ernannten von 
Thielmann gestellt. Dieser sammelte sein Häuflein in Dresden; 
es bestand aus 26 Offizieren, 1290 Mann mit 214 Pferden und 
4 Kanonen, von denen jedoch nur zwei mit Bespannung ver- 
sehen waren. Auf die Nachrichten von den Werbungen des 
Kurfürsten von Hessen und des Herzogs von Braunschweig- 
Oels in Böhmen, wurden auf Thielmanns Rat die könig- 
lichen Kassen auf dem 
Königstein untergebracht. 
Große Sorge machten die 
massenhaft eintreffenden 
preußischen Deserteure, die 
sich den in der Bildung 
begriffenen Freischaren 
anschließen wollten. Sie 
wurden, sofern sie aus 
den nunmehrigen Rhein- 
bundstaaten stammten, 
mit Gewalt dorthin ab- 
geschoben, die übrigen 
aber in Magdeburg inter- 
niert. Sobald nun 
Dyherrn Mitte Mai aus 
Polen heimgekehrt war, 
wurde Thielmann neben 
ihm eine gleichberechtigte 
Stellung eingeräumt; bei der höheren Bedeutung des letzteren 
gelang es ihm unschwer, den älteren und etwas schwerfälligen 
Herrn auf die Seite zu drängen. 
Am 21. Mai langte in Dresden die Nachricht an, daß der 
Herzog von Braunschweig in der Zittauer Gegend die Grenze 
überschritten habe. Tatsächlich war er am selben Tage, freilich 
zunächst nur mit einem Häuflein von 164 Reitern und 84 Mann 
Jußvolk in Zittau eingerückt und hatte durch eine Proklamation 
au das deutsche Empfinden der Zittauer appelliert. — Der Aufruf 
konnte freilich, trotz des schon beginnenden Umschwungs in der 
  
Major Ferdinand von Schill. 
Gezeichnet und gestochen von L. Buchhorn.
	        
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