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rücksichten Lazarus Schwendi genötigt, da der Unterschied auf den
Taler 2—5 Groschen ausmachte, in die Bestallung des Kurfürsten zu
willigen. Anfangs meuterten die Kriegsknechte, fügten sich aber
dann, und nun nahm Moritz die umfassendste Einschließung der
Stadt mit Energie in die
Hand. Schließlich suchten
nun auch die Magde-
burger mit Moritz und
durch diesen mit dem
Kaiser einen möglichst
billigen Handel abzu-
schließen. Ende Juni ge-
stand der Kaiser es Moritz
zu, Magdeburg nach der
Eroberung so lange inne-
behalten zu dürfen, bis
er für alle zur Exekution
aufgewandten Ausgaben
zufriedengestellt sei. Es
dauerte jedoch noch bis
zum 1. Oktober, ehe er sich
über die den Magde-
burgern aufzuerlegenden
— -- Bedingungen entsprechend
Kaiser Karl V. den von Moritz und
Kupferstich von Bartel Beham vom Jahre 1531. Schwendi gemachten
Vorschlägen klar gewor-
den war. Am 10. Oktober traf sein Bescheid ein. Die ihnen ur-
sprünglich zugesonnene Geldstrafe war von 200 000 Gulden auf
50000 gemildert worden. Verlangt wurde ferner Auslieferung
von zwölf Feldgeschützen, Fußfall und Abbitte durch eine Deputation
vor dem Kaiser, Entlohnung des Kriegsvolkes, das eidlich ver-
sprechen sollte, nicht wider den Kaiser oder das Haus Habsburg
zu dienen, lösegeldfreie Entlassung des Herzogs Georg. Die Stadt
kam also glimpflich weg. Vom 2.—6. November unterhandelte
dann Moritz mit den Magdeburgern zu Wittenberg auf Grund