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Bürgergarden, die auf ein Machtwort Napoleons zurückzuführen
ist, aber auch von dem Generalstabschef des Königs Jérôme,
dem General Reubell anbefohlen worden war. Thielmann brachte
sie trotz des Widerspruchs des Rates zunächst in Dresden zur Durch-
führung und schon am 19. Okt. 1809 nahm er den Offizieren der
Dresdener Bürgergarde auf dem Rathause den Eid der Treue ab.
Diese Bürgergarden bestanden bis zum Jahre 1830.
Dresdens Befestigungen wurden zwar nach den Anfängen beim
Ausbruche des Krieges unter der Leitung des bedeutenden In-
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Die neuorganisierte Feldartillerie 1810.
Entnommen der „Goldenen Chronik der Wettiner“, Tafel 113.
genieuroffiziers Ernst Ludwig Aster im September 1809 wieder
in Angriff genommen; aber Napoleon selbst hielt dann einer-
seits die Lage Dresdens nicht recht geeignet dafür, ein großer
Waffenplatz zu werden, und dann erkannte er es im Interesse
der dort aufbewahrten Kunstschätze als zweckmäßiger an, wenn
Dresden überhaupt eine offene Stadt bliebe. Dagegen müsse
allerdings eine andere Stadt, elbabwärts befestigt werden, und
da schien Napoleon Wittenberg der geeignete Platz. Aber bei der
näheren Prüfung des Projekts ergaben sich die Kosten als so
hoch, daß der König das leichter zu befestigende Torgau in Paris
empfehlen ließ. Der Kaiser war auch damit zufrieden, und so
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