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mit diesem Kriege alles aufs Spiel setze, mit schweren Sorgen
von Dresden abfahren. Seinem unbedingt an den Glücksstern
Bonapartes glaubenden Dresdener Gastfreund hat er jedenfalls
von diesen Sorgen nichts mitgeteilt, auch nichts von seinen Plänen
betreffs Polen, z. B., daß er dem Großherzog von Würzburg
die polnische Krone insgeheim in Aussicht gestellt hatte. Da-
gegen drang er dem König eine Generalvollmacht für das War-
schauer Ministerkonseil ab mit Rücksicht auf die durch die Dring-
lichkeit der Umstände gebotene Schnelligkeit der Entschlüsse und
bestellte den Bischof von Mecheln de Pradt zum außerordentlichen
Gesandten bei der Warschauer Regierung, der in Wahrheit die
Leitung der Angelegenheiten des Herzogtums in seine Hände
nehmen sollte. Die Polen aber gingen ihren eigenen Gang, in-
dem auf Berufung des Ministerkonseils am 26. Juni der Reichs-
tag zusammentrat und sich drei Tage danach als Generalkonföde-
ration des neuerstandenen Königreichs Polen proklamierte. Es
braucht nicht versichert zu werden, daß dies völlig ohne Vor-
wissen ihres Herzogs geschah; man lud ihn hinterher freundlichst
zur Teilnahme an der Konföderation ein und beantragte, dem
Grafen Senfft, der ja vor gar nicht zu langer Zeit auch groß-
polnische Träume gehabt hatte, das polnische Bürgerrecht zu er-
teilen. Am 14. Juli erschien eine Deputation des Reichstages
beim Kaiser Napoleon mit der Bitte, diese Beschlüsse gut zu
heißen. Der erklärte ihnen aber, die Rücksicht auf Österreich ver-
böte es ihm, in die Wiederherstellung der alten Republik zu
willigen. Nur zur Gewinnung der in russischen Händen befind-
lichen Landesteile ermutigte er sie; dann werde die Vorsehung
die Heiligkeit ihrer Sache mit Erfolg krönen. Zu seinem Ver-
trauten Narbonne aber äußerte er sich unverhohlen abfällig über
die polnischen Velleitäten.
Der russische Feldzug des Jahres 1812 zog die Sachsen in
einer Stärke von 21383 Mann mit 7173 Pferden und 68 Ge-
schützen in Mitleidenschaft, abgesehen davon, daß auch noch das
leichte Reiterregiment Prinz Johann und die sächsischen Garnison-
truppen in Glogau und Danzig vom Kaiser beansprucht wurden.
Zunächst waren die Sachsen bestimmt, als 21. und 22. Division und
Sturmhoesel, Geschichte der sächsischen Lande. 44