Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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Breitenfeld bis Möckern und ostwärts nach Eutritzsch haltend 
Marmont und Bertrand mit dem 6. und 4. Korps, während daran 
sich anschließend das 3. Korps und die Reiterei Arrighis die 
Parthenlinie besetzt hielten. Napolcon selbst hatte seine Stellung 
im Süden von Leipzig genommen, wo ja der Hauptstoß erfolgen 
mußte. Als er in der Gegend des Rabensteinplatzes beim damaligen 
Hochgericht hielt, kam von Eilenburg-Taucha her auf der Dresdener 
Straße der Convoi des Königs von Sachsen; nach kurzer herz- 
licher Begrüßung mit dem Kaiser, während die Kanonen von 
Liebertwolkwitz her donnerten, begab sich der König nach der Stadt 
und nahm im Thomäschen Hause am Eingange vom Markte in 
die Grimmaische Straße, dem nachher davon benannten Königs- 
hause, seine Einkehr. 
Ihrer Verbindung im Norden der Stadt streben im Süden 
von Leipzig die Pleiße und Elster in nur wenige Kilometer von- 
einander getrennten Flußbetten zu. Dieses an sich schon nicht 
breite Gelände wird auch noch durch kleinere Rinnsale, die nament- 
lich mit der Pleiße in Verbindung stehen, durchschnitten, ein großer 
Teil ist überdies mit Laubwald und dichtem Unterholz bewachsen. 
Da ist es nun ganz unverständlich, wie Langenau, dessen Ein- 
fluß sich bislang überhaupt mehr vordringlich als nutzbringend 
erwiesen hatte, in seinem von Schwarzenberg angenommenen 
Plane den Hauptangriff in dem Zwickel zwischen den ge- 
nannten Flüssen auf Dölitz, Lösnig und Connewitz geschehen lassen 
wollte. Ein Glück, daß der russische General Graf Toll den 
Zaren auf das Fehlerhafte dieses Vorschlags aufmerksam machte, 
und dieser infolgedessen sich weigerte, darauf einzugehen. S##“ 
verlegte sich der Schwerpunkt des Kampfes vom 16. Okt. natur- 
gemäß weiter nach Osten; da aber Schwarzenberg den Langenau- 
schen Plan doch nicht ganz hatte aufgeben wollen, so entzogen 
die Kämpfe unter ihm etwa 29000 Mann der eigentlichen Schlacht- 
linie. Die gewaltigen Massen, die nun Napoleon entwickelte, nah- 
men im rechten Flügel der Verbündeten den wichtigen Kolmberg; 
ein furchtbares Artilleriefeuer brachte den Angriff auf Liebert- 
wolkwitz zum Stehen; vor allem aber hatten Prinz Eugen von 
Württemberg mit russischen Truppen in Wachau und Kleist mit
	        
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