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Breitenfeld bis Möckern und ostwärts nach Eutritzsch haltend
Marmont und Bertrand mit dem 6. und 4. Korps, während daran
sich anschließend das 3. Korps und die Reiterei Arrighis die
Parthenlinie besetzt hielten. Napolcon selbst hatte seine Stellung
im Süden von Leipzig genommen, wo ja der Hauptstoß erfolgen
mußte. Als er in der Gegend des Rabensteinplatzes beim damaligen
Hochgericht hielt, kam von Eilenburg-Taucha her auf der Dresdener
Straße der Convoi des Königs von Sachsen; nach kurzer herz-
licher Begrüßung mit dem Kaiser, während die Kanonen von
Liebertwolkwitz her donnerten, begab sich der König nach der Stadt
und nahm im Thomäschen Hause am Eingange vom Markte in
die Grimmaische Straße, dem nachher davon benannten Königs-
hause, seine Einkehr.
Ihrer Verbindung im Norden der Stadt streben im Süden
von Leipzig die Pleiße und Elster in nur wenige Kilometer von-
einander getrennten Flußbetten zu. Dieses an sich schon nicht
breite Gelände wird auch noch durch kleinere Rinnsale, die nament-
lich mit der Pleiße in Verbindung stehen, durchschnitten, ein großer
Teil ist überdies mit Laubwald und dichtem Unterholz bewachsen.
Da ist es nun ganz unverständlich, wie Langenau, dessen Ein-
fluß sich bislang überhaupt mehr vordringlich als nutzbringend
erwiesen hatte, in seinem von Schwarzenberg angenommenen
Plane den Hauptangriff in dem Zwickel zwischen den ge-
nannten Flüssen auf Dölitz, Lösnig und Connewitz geschehen lassen
wollte. Ein Glück, daß der russische General Graf Toll den
Zaren auf das Fehlerhafte dieses Vorschlags aufmerksam machte,
und dieser infolgedessen sich weigerte, darauf einzugehen. S##“
verlegte sich der Schwerpunkt des Kampfes vom 16. Okt. natur-
gemäß weiter nach Osten; da aber Schwarzenberg den Langenau-
schen Plan doch nicht ganz hatte aufgeben wollen, so entzogen
die Kämpfe unter ihm etwa 29000 Mann der eigentlichen Schlacht-
linie. Die gewaltigen Massen, die nun Napoleon entwickelte, nah-
men im rechten Flügel der Verbündeten den wichtigen Kolmberg;
ein furchtbares Artilleriefeuer brachte den Angriff auf Liebert-
wolkwitz zum Stehen; vor allem aber hatten Prinz Eugen von
Württemberg mit russischen Truppen in Wachau und Kleist mit