Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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licher Weise zu, so daß sich der Todwunde bald vom Lager auf 
einen Stuhl, bald von da wieder zurückbetten ließ. Schon am 
Abend der Schlacht hatte er den Hofprediger Johannes Weiß 
(Albinus) zu sich kommen lassen; der reichte ihm dann in der 
Nacht zum 11. Juli das Abendmahl in beiderlei Gestalt, das er 
„mit großer Andacht und guter Vernunft“ genoß. Als ihn zu- 
letzt Weiß bat: „Da er sterben wollte als ein christgläubiger und 
seliger Mensch, so solle er ein Zeichen von sich geben,“ nickte er 
mit dem Kopfe, richtete sich ein wenig auf und wandte sich dann 
entschlummernd zur Seite. Der Tod trat kurz nach 8 Uhr am 
Vormittag des 11. Juli ein. Im Alter von 32¼ Jahren be- 
endele Kurfürst Moritz seine kaum begonnene Heldenlaufbahn. Sein 
Hingang wurde nicht nur von seinem Volke und von dem durch 
ihn geretteten Protestantismus tief beklagt, sondern auch von katho- 
lischen Fürsten, wie Albrecht von Bayern und Heinrich von Braun- 
schweig, die in ihm den Befreier von dem spanisch-habsburgischen 
Joche bewunderten, und von König Ferdinand und dessen Sohn 
Maximilian, zu denen er namentlich in der letzten Zeit in ein 
freundschaftliches Verhältnis getreten war. Das Empfinden der 
Nation spiegelt sich wider in einem „Klagelied Teutschlands“, 
dessen erste Strophe ein Akrostichon auf den Namen des Helden 
nach dem Geschmacke jener Zeit enthält: 
Mit Schwarz thu dich bekleiden Oft kam er triumphirend 
Oteutsche nation, mit fahnen auß dem krieg, 
New, klag und hab groß leiden, da halsst du jubiliren, 
In ist dein held davon, denn dein fried war sein sieg; 
Deins reiches schutz und vater gut, nu sich umbs grab die fahnen an, 
Morih, der Fürst von Sachsen, weil er im krieg ist blieben, 
der hatt einen starken muth. so trauert iederman. 
Wenige bewahrten ihren Haß bis über das Grab hinaus. 
So machte Markgraf Albrecht aus seiner Freude über den Fall 
des Gegners kein Hehl. Johann Friedrich hatte nur die trockene 
Bemerkung, wenn Moritz Frieden gehalten hätte, so würde er 
noch am Leben sein; er schickte einen seiner Söhne nach Brüssel 
zum Kaiser, mit der Bitte um Rückgabe der Kur und der ver- 
verlorenen Lande. Darauf ging der Kaiser zwar nicht ein, drückte
	        
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