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Ehe wird uns noch später beschäftigen. Für Frau und Kind
sorgte das von Christof von Carlowitz in der letzten Nacht bis
auf die Stelle, die ihn selbst betraf, niedergeschriebene Testament;
es sorgte auch durch Legate für die dem Kurfürsten nahestehenden
Näte und Beamten bis herab auf den Stubenheizer Peter Kolbe.
Auch der armen Leute in seinen Landen hat der Sterbende gedacht
und überdies mit Rücksicht auf sie es dem nur allzu weid-
frohen Nachfolger ans Herz gelegt, es mit dem Wilde, „weil
ein großer Wust von Wildpret fast durchaus in unserm Lande
ist“, so zu halten, wie er es vor Gott und seinem Gewissen
verantworten könnte. Er bestimmte auch 2000 Taler den an den
Wildbahnen wohnenden armen Leuten für Wildschaden.
Kurfürst August 1553.—1586.
Der neue Kurfürst war am 31. Juli 1526 als dritter Sohn
des Herzogs Heinrich und der mecklenburgischen Katharina ge-
boren worden. Zwischen ihm und Moritz stand der früher bei-
läufig erwähnte Herzog Severin, der, 1522 geboren, schon 1533
zu Innsbruck starb, wo er nach dem Willen des Herzogs Georg
mit den Söhnen des Königs Ferdinand erzogen werden sollte.
Die gleiche Bestimmung führte August an Ferdinands Hof, wo
er mit dem Erzherzog Maximilian (geb. am 1. August 1527)
sich zu bleibender Freundschaft verband. Nach Hause zurück-
gekehrt und vorgebildet durch den Gelehrten Johann Rivius,
den Rektor des Freiberger Gymnasiums, bezog er mit diesem
1540 die Universität Leipzig. Doch hören wir nichts von beson-
ders gelehrten Neigungen. Seiner korrekten Haltung nach dem
Tode des Vaters ist oben gedacht worden. Als dann Herzog
August 1544 mündig wurde, traf es sich gut, daß damals der
Tod des Merseburger Bischofs die Administratur des Stifts durch
August ermöglichte. Die Einkünfte dieses Postens vermehrte
Moritz auf jährlich 25000 Gulden und richtete dem Bruder eine