Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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hinaus nach Schlesien zur Kenntnisnahme der dortigen Eisen- 
werke geführt, dann war er als durchaus tüchtiger und arbeit- 
samer Beamter in den Verwaltungsdienst getreten, war Amtshaupt- 
mann, dann Kreishauptmann gewesen und schließlich nach Hopf- 
gartens Tode (8. März 1813) am 14. Mai 1813 zum „Kabinetts- 
minister und Staatssekretär der inländischen Angelegenheiten, so- 
wie der Militär-, Land= und Wirtschaftssachen in Betracht der in 
seinen bisher bekleideten Amtern dargelegten gründlichen Einsicht und 
Wissenschaft auch bewährten treuesten Devotion und sonstigen staat- 
lichen Eigenschaften“ ernannt worden, mit dem ansehnlichen Gehalt 
von 8000 Talern nebst 6 Schragen harten und 6 Schragen weichen 
¾ elligen Holzes. Es ist ein Charakteristikum der damaligen 
Hofitekette, daß die am 15. Mai geschehene Verpflichtung Ein- 
siedels so erfolgte, daß „der Handschlag mittelst untertänigsten 
Handkusses abgegeben wurde“. Ein durchaus pflichtgetreuer Mann 
entbehrte jedoch Einsiedel des weiteren Blickes, was sich sowohl 
in seiner inneren Verwaltung als auch in der ihm dann noch 
übertragenen Leitung der auswärtigen Beziehungen erwies. In 
letzterem Amte wurde ihm zur Entlastung im Jahre 1822 der 
damalige Gesandte in Berlin Joh. von Minkwitz beigegeben. 
Jedenfalls bewies sich Einsiedel während der ganzen Zeit seiner 
Verwaltung unfähig, den neuen Ideen, die durch die franzö- 
sische Revolution sich allgemein verbreitet hatten, auch nach ihrer 
berechtigten Seite hin irgend welches Verständnis entgegen- 
zubringen. Sein Interesse gehörte lediglich dem adligen Stande, 
dem er entstammte, und darum stand er jeder Neuerung, die 
dem Bürgertum zu der mehr als verdienten Geltung förderlich 
sein sollte, feindselig gegenüber. Da er dem orthodoxen Luther- 
tum angehörte, so kam er auch den Ansprüchen des katholischen 
Klerus wohlwollender entgegen, als es sich mit dem ohnehin etwas 
geschwächten Besitzstande der evangelischen Kirche vertrug. Aller- 
dings lag unter der Nachwirkung des Rationalismus und der 
Toleranz des 18. Jahrhunderts eine nachsichtigere Behandlung der 
katholischen Schwesterkirche um so näher, als letztere damals sich noch 
von der Hetzerei des 1773 aufgehobenen Jesuitenordens frei ent- 
wickelt hatte. Einsiedels Beziehungen zu dem Prediger Stephan 
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