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zur Vereinbarung von Mitteln zur Abhilfe des Notstandes im
Januar 1847 einen außerordentlichen Landtag, der, abgesehen
von einigen unnötigen Quengeleien der Opposition, doch nicht
umhin konnte, den vernünftigen Vorschlägen der Regierung bei-
zutreten und die notwendigen außerordentlichen Kredite zu be-
willigen. Diese waren nicht nur notwendig für die Bekämpfung des
Getreidemangels, sondern es hatten auch einige, im Bau begriffene
Privatbahnen in kritischer Lage den Staat um Hilfe angegangen.
Vornehmlich handelte es sich um die am Ende ihrer Mittel an-
gelangte sächsisch-bayrische Bahn, die nun völlig, um beendet wer-
den zu können, in Staatshände überging. Auch die Chemnitz-
Riesaer und die Löbau-Zittauer Linie erhielten mit Bewilligung
der Kammern eine Unterstützung von 10 Millionen Talern. —
Neben den zweckmäßigen Anordnungen der Regierung betätigte
sich die private Wohltätigkeit in glänzender Weise und half so
Sachsen vor dem furchtbaren Schicksale bewahren, das damals
u. a. Oberschlesien heimsuchte. Infolgedessen kam es in Sachsen
nicht, wie anderswo, zu größeren Ruhestörungen. Die Ordnung
und das Privateigentum wurden mit geringen Ausnahmen
überall respektiert, was der König gelegentlich einer Rundreise
durch das Land mit freudiger Genugtuung zu bemerken Gelegen-
heit nahm. Mit dem Frühjahre 1848 sank durch die Aussicht
auf eine gute Ernte der Preis des Roggens wieder, und man
hätte erleichtert aufatmen können, wenn infolge der politischen
Lage sich nunmehr nicht andere Sorgen ergeben hätten.
Wenn seit den unglücklichen Leipziger Augustereignissen
die Regierung durch Polizeimaßregeln die öffentliche Meinung
glaubte in Schranken halten und leiten zu können, so konnte
sie doch weder verhindern, daß unter der Hand im Lande
in allerlei Pamphleten die Mißstimmung sich äußerte, noch
auch den von außen heimlich eingeführten Erzeugnissen einer
revolutionären Literatur die Wege gänzlich abschneiden. Je despo-
tischer aber die Maßregeln wurden, um so erbitterter wurden die
Außerungen dagegen und um so williger erschloß sich diesen die
Menge. Ist doch gerade die erste Hälfte der 40er Jahre reicher
denn jemals irgend ein anderes Zeitalter an Hervorbringungen