Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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entlassen mit Ausnahme von zweien, die zur Aufrechterhaltung 
der Ordnung zurückbehalten wurden. Da diese aber bald danach 
sich ungefügig zeigten, als es galt, die Volksmenge auseinander 
zu treiben und den beginnenden Barrikadenbau zu hindern, dankten 
Lenz und der Kommandant des ersten Bataillons von Branden- 
stein ab. 
Um die Mittagsstunde war auch ein Plakat, von Dr. Mink- 
witz unterzeichnet, angeheftet worden, in dem es u. a. hieß: 
„Der König hat sich ... namentlich auf Preußen und Bayern 
berufen. Nach der neuesten preußischen Note steht uns die Be- 
setzung des Landes mit preußischen Truppen bevor. Die Stadt- 
verordneten zu Dresden werden deshalb heute die Nieder- 
setzung eines Landesverteidigungsausschusses gegen 
fremde Truppen beantragen.“ Zur Organisierung aber des 
Kampfes stand den Leuten des Aufruhrs ein Mann von zweifellos 
hervorragenden Talenten zu Gebote, der 1814 zu Torschok im 
Gouvernement Twer geborene russische Revolutionär Michael 
Bakunin. Er war 1841, nachdem er schon drei Jahre vorher 
aus der russischen Armee ausgeschieden war, nach Deutschland ge- 
kommen, um sich unter Fortsetzung seiner wissenschaftlichen Stu- 
dien in Berlin dem Hegelianismus zu widmen; während des 
Jahres 1842 war er Mitarbeiter an Arnold Ruges „Deutschen 
Jahrbüchern“. In den folgenden Jahren lebte er meist in Paris, 
aber auch in der Schweiz, als Demokrat sozialistischer Richtung, 
in Verbindung mit polnischen und russischen Emigranten an der 
Insurrektion seiner Heimat tätig, weshalb ihn noch in letzter 
Stunde ihres eigenen Daseins die französische Regierung im Ja- 
nuar 1848 auswies. Er verbarg sich in Brüssel, während die 
russische Regierung einen Preis von 10000 Rubeln auf seinen 
Kopf aussetzte. Der Ausbruch der Februarrevolution führte ihn 
nach Paris zurück. Nach der Junischlacht aber begab er 
sich nach Prag und nahm an dem Slawenkongreß und den 
dann von Windischgrätz niedergeworfenen Unruhen teil, worauf 
er, ein echter Wandervogel der Revolution, in Berlin erschien. 
Der Eintritt einer energischeren Richtung in der Staatsleitung 
wies ihn im Oktober auch von da aus; in Dresden wollte man 
Sturmhoefel, Geschichte der sächsischen Lande. II. 9 "
	        
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