— 156 —
mancher vergeblichen Hoffnung, an den Feind zu kommen, bekam
man am 11. April Fühlung mit den aus den dänischen Ver-
schanzungen entsandten Rekognoszierungspatrouillen. Man er-
kannte bei den durch die deutschen Truppen am 11. und 12.
unternommenen Gegenrekognoszierungen die Stärke der feind-
lichen Verschanzungen, die von mehreren bei Sonderburg statio-
nierten Kanonenböten flankiert wurden, während von Alsen schwere
Artillerie über den Sund drohte, die den Vorteil hatte, über
Gelände= und Entfernungsverhältnisse völlig unterrichtet zu sein.
Die Düppeler Höhen mit der Düppeler Mühle bildeten den zen-
tralen Punkt der dänischen Verschanzungen, die auch noch durch
Verhaue und sog. Knicks, d. h. lebende Hecken, die vielfach zur
Umzäunung der Felder im Norden verwandt werden, gesichert
waren. In der Nacht zum 13. April rückten die bayrischen
Truppen, denen der erste Angriff zugedacht war, und dicht hinter
ihnen die Sachsen, nämlich das 3. Schützenbataillon, das dritte
Bataillon Prinz Georg, beide Batterien und das erste Bataillon
Prinz Max von ihrem letzten Quartier Rackebüll aus, wobei der
Generalmajor von Heintz wegen der bisherigen Unerprobtheit der
Truppen den Angriff selbst leitete. Da der Vormarsch schon um
die erste Stunde der Nacht begonnen wurde, sahen sich die Dänen
völlig überrascht; Sachsen und Bayern hatten ihre vorbereitenden
Stellungen schon eingenommen, als gegen ½5 Uhr morgens
die ersten Schüsse ertönten. Sehr bald waren die Höhen von
den Bayern und Sachsen genommen, und damit hätte man nach
dem Willen des Oberkommandierenden, des preußischen Generals
von Prittwitz, sich genügen lassen sollen, weil man nun, selbst
in günstiger Position, den Feind verdrängt hatte und günstigere
Stellungen augenblicklich nicht mehr erlangen konnte. Aber der
Eifer der Truppen verleitete den Generalmajor von Heintz, gegen
den Willen des Generals und des Führers der sächsischen Ar-
tillerie von Rouvroy noch eine zwölfpfündige Batterie gegen die
auf Alsen postierten feindlichen Batterien vorzuschieben. Das
endete dann mit dem Verluste zweier Geschütze, die demontiert
im Sumpfe stecken blieben und dann von den Dänen geholt wurden,
während das dritte gerettet werden konnte. Als nun der Geschütz-