Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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mancher vergeblichen Hoffnung, an den Feind zu kommen, bekam 
man am 11. April Fühlung mit den aus den dänischen Ver- 
schanzungen entsandten Rekognoszierungspatrouillen. Man er- 
kannte bei den durch die deutschen Truppen am 11. und 12. 
unternommenen Gegenrekognoszierungen die Stärke der feind- 
lichen Verschanzungen, die von mehreren bei Sonderburg statio- 
nierten Kanonenböten flankiert wurden, während von Alsen schwere 
Artillerie über den Sund drohte, die den Vorteil hatte, über 
Gelände= und Entfernungsverhältnisse völlig unterrichtet zu sein. 
Die Düppeler Höhen mit der Düppeler Mühle bildeten den zen- 
tralen Punkt der dänischen Verschanzungen, die auch noch durch 
Verhaue und sog. Knicks, d. h. lebende Hecken, die vielfach zur 
Umzäunung der Felder im Norden verwandt werden, gesichert 
waren. In der Nacht zum 13. April rückten die bayrischen 
Truppen, denen der erste Angriff zugedacht war, und dicht hinter 
ihnen die Sachsen, nämlich das 3. Schützenbataillon, das dritte 
Bataillon Prinz Georg, beide Batterien und das erste Bataillon 
Prinz Max von ihrem letzten Quartier Rackebüll aus, wobei der 
Generalmajor von Heintz wegen der bisherigen Unerprobtheit der 
Truppen den Angriff selbst leitete. Da der Vormarsch schon um 
die erste Stunde der Nacht begonnen wurde, sahen sich die Dänen 
völlig überrascht; Sachsen und Bayern hatten ihre vorbereitenden 
Stellungen schon eingenommen, als gegen ½5 Uhr morgens 
die ersten Schüsse ertönten. Sehr bald waren die Höhen von 
den Bayern und Sachsen genommen, und damit hätte man nach 
dem Willen des Oberkommandierenden, des preußischen Generals 
von Prittwitz, sich genügen lassen sollen, weil man nun, selbst 
in günstiger Position, den Feind verdrängt hatte und günstigere 
Stellungen augenblicklich nicht mehr erlangen konnte. Aber der 
Eifer der Truppen verleitete den Generalmajor von Heintz, gegen 
den Willen des Generals und des Führers der sächsischen Ar- 
tillerie von Rouvroy noch eine zwölfpfündige Batterie gegen die 
auf Alsen postierten feindlichen Batterien vorzuschieben. Das 
endete dann mit dem Verluste zweier Geschütze, die demontiert 
im Sumpfe stecken blieben und dann von den Dänen geholt wurden, 
während das dritte gerettet werden konnte. Als nun der Geschütz-
	        
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