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wäre, damit es nicht etwa schiene, als ob er mit seiner Ent-
lassung irgend welches Präjudiz habe geben wollen. Die preußische
Antwort ließ nicht lange auf sich warten; sie lehnte die An-
beraumung einer Konferenz zur Besprechung der Münchener Be-
schlüsse rund ab und wiederholte das ursprüngliche Verlangen,
daß die Verhandlungen mit Osterreich erst nach Abschluß des
neuen Zollvereins beginnen könnten; es bedeutete das nach allem
Vorangegangenen den Abbruch aller Verhandlungen. Und nun
nahm die Sache plötzlich eine ganz ungeahnte Wendung, die das
ganze Feingewebe der Darmstädter in rücksichtsloser Art zerriß.
Schon lange sah Zar Nikolaus diesem Getriebe mit wenig Be-
friedigung zu. Die Bestrebungen des Zaren, das Protektorat
über die Christen des Orients in seiner Hand zu vereinigen,
hatte schon seit Februar 1852 zum formellen Bruch mit Frank-
reich geführt, das im stillen und durch offizielle Schritte den
Widerstand des Sultans zu stärken beflissen war. Rußland mußte
also an Bundesgenossen denken. Gerade in der Zeit, in der man
von Osterreich aus den Bruch des Zollvereins unter Aufbietung
der Darmstädter Myrmidonen mit Hochdruck betrieb, ersuchte der
russische Staatskanzler Nesselrode den preußischen Ministerpräsi-
denten von Manteuffel um eine Denkschrift in der Zollvereins-
frage, die ihm auch zugestellt wurde, nachdem sie Manteuffel erst
zur Begutachtung an Bismarck nach Frankfurt geschickt hatte.
Dieser antwortete mit Bezug auf einen durchaus für Petersburg
berechneten Passus der Denkschrift am 23. Sept.: „Ganz schlagend
ist es, daß nicht unser Verhalten die Revolution fördert, sondern
das unfrer Gegner, an deren Regierungen die letzten Jahre so
eindruckslos vorübergegangen sind, daß sie offen vor ihren
Untertanenfeststellen, wie deren materielles Wohl
den Launen der Dynastien (oder deren leitender Minister!)
geopfert wird. Das russische Kabinett hat aus den Symptomen
von 1848 gewiß mehr Weisheit geschöpft, als die Darm-
städter“ usw.
Die Wirkung der vorangehend geschilderten politischen Si-
tuation und der klugen preußischen Denkschrift wurde verstärkt
durch die immer deutlicher hervortretende Absicht des Präsidenten