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Rom und Neapel aufgegeben und nur der Aufenthalt in Pisa
und Toskana etwas verlängert, da hier den Prinzen verwandt-
schaftliche Beziehungen hielten; hatte doch 1817 seine Schwester
Maria Anna den Erbgroßherzog Leopold II. von Toskana und
im Mai 1821 seine Schwester Maria den Großherzog Ferdinand
von Toskana geheiratet. Die Rückreise wurde im März 1822
angetreten und führte über München, wo der Prinz seine zu-
künftige Gemahlin, die Prinzessin Amalia, Tochter des Königs
Maximilian I. von Bayern (geb. 13. Nov. 1801) kennen und
lieben lernte. Die Verehelichung in Dresden fand noch im selben
Jahre am 21. Nov. statt. Bei der Kinderlosigkeit des nun-
mehr einzigen Bruders Friedrich August, des nachmaligen Königs,
der in erster Ehe mit Karolina, einer Tochter Franz I. von
OÖsterreich, in zweiter mit deren jüngeren Schwester Maria, also
auch einer Tochter Maximilians I., seit 1833 verheiratet war,
wurde es allseitig im Lande mit Freuden begrüßt, daß die
Ehe des Prinzen Johann eine mit Kindern reich gesegnete
wurde. Auf die älteste Tochter Maria (geb. 22. Jan. 1827)
folgte am 23. April 1828 Prinz Albert, der unser Interesse
schon mehrfach beschäftigt hat, dann die auch schon erwähnte
Prinzessin Elisabeth (geb. 1830), ferner der am 5. April 1831
geborene, aber schon am 12. Mai 1847 verstorbene Prinz Ernst,
weiterhin Prinz Georg, geb. 8. Aug. 1832, dem das Schicksal
noch in greisen Jahren die Königskrone gebracht hat, dann die
Prinzessin Maria Sidonia, geb. 16. Aug. 1834, gest. 1. März
1862, ferner die Prinzessin Anna, geb. 4. Jan. 1836, vermählt
am 24. Nov. 1856 mit dem Erbgroßherzog Ferdinand (IV.) von
Toskana, aber schon am 10. Febr. 1859 gestorben, ferner Prin-
zessin Margarethe, geb. 24. Mai 1840, vermählt am 4. Nov.
1856 mit dem Erzherzog und Statthalter von Tirol und Vorarl=
berg Karl Ludwig, aber auch schon am 15. Sept. 1858 vom
Tode abberufen, und endlich Prinzessin Sofia, geb. 15. März
1845, vermählt am 11. Febr. 1865 mit dem Herzog Karl Theodor
in Bayern, gest. am 9. März 1867.
Die Erziehung aller dieser Kinder überwachte der Prinzpersönlich
auf das sorgfältigste, erteilte ihnen sogar selbst Unterricht, nament-