Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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lich gern in Geschichte, wovon sauber und mit großem Fleiße 
angelegte und geführte Hefte Zeugnis legen. Es gehörte dieser 
pädagogische Trieb ergänzend zu seinen gelehrten Neigungen, die 
ihn in früherer Zeit philologische, später mit Vorliebe juristische 
Studien treiben ließen. Da der Unterricht, den er genossen, 
das Griechische vernachlässigt hatte, so suchte er es sich selbst durch 
eigene Studien anzueignen, und dauernd blieben ihm dann die 
griechischen Klassiker treue Begleiter. Schon vorher hatte er sich 
unter Försters Leitung mit dem Italienischen befaßt; in welcher 
Weise er diese Sprache beherrschte, zeigte seine im Jahre 1828 be- 
gonnene, 1833 vollendete Übersetzung von Dantes Hölle, die 1839 
schon in vermehrter zweiter Auflage erschien, und gefolgt war im 
Jahre 1840 von einer Übersetzung des Fegefeuers und 1849 
von der des Paradieses. Er gab diese Übertragung der „Gött- 
lichen Komödie“ des großen Florentiners unter dem Pseudonym 
Philalethes (der Wahrheitsfreund) heraus; abgesehen davon, daß 
es der erste namhafte Versuch war, die großartige Dichtung dem 
deutschen Volke in schöner Sprache zur Kenntnis zu bringen, 
begleitete der Prinz sein Werk mit einem ausgezeichneten Kom- 
mentar, der auf den eingehendsten Studien beruhte und die schwer 
verständliche Dichtung in ihrer ganzen Bedeutung erschloß. Auch 
Sanzskrit trieb der Prinz, um sich in die großen religiösen Dich- 
tungen der Inder vertiefen zu können. Und nebenher gingen 
militärische, juristische und chemische Studien, so daß König Fried- 
rich Wilhelm IV. — mit dem ihn übrigens die herzlichste Freund- 
schaft verband — mit Recht von ihm mit scherzender Bewunderung 
als von „meinem Schwager, dem Professor“, reden konnte. Dem 
entsprach der namentlich in jenen Jahren als etwas Außergewöhn- 
liches betrachtete zwanglose Verkehr mit Gelehrten und sonst be- 
deutenden Männern, die der Prinz oft in den Abendstunden von 
6—8 bei einem Glase Punsch oder einer Tasse Kaffee um sich 
zu gegenseitiger Aussprache und Belehrung versammelte. „Die 
Welt muß einem immer lieber werden,“ schrieb über ihn Jean 
Paul am 11. Juni 1822 aus Dresden, „da es darin Prinzen 
von solchem Geiste, solchen Kenntnissen und Gesinnungen gibt, 
wie ich heute einen kennen und lieben gelernt habe.“ — Indem
	        
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