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eine bewaffnete Vermittlung dachte. Mit diesem Angebote sandte
er den General Willisen nach Wien, während zu gleicher Zeit
der Generalmajor von Alvensleben am 13. Mai in Dresden
ein offizielles Schreiben an den König Johann überreichte. Ent-
gegen den berührten Beustschen Ansichten sprach der Prinzregent
den Wunsch aus, daß die deutschen Mächte von jedem selbständigen
Vorgehen am Bunde Abstand nehmen sollten, wenigstens bis zu
dem Zeitpunkte, an welchem der Erfolg der Unterhandlungen mit
Osterreich sich werde übersehen lassen. König Johann erklärte
sich zwar bereit, sich den von Willisen in Wien etwa erreichten
Abmachungen anzuschließen, fand aber die Stellung eines Be-
obachtungskorps am Rhein auch ohne eine solche Abmachung zweck-
mäßig. Er schloß mit den Worten: „Ich bitte und beschwöre
Dich, als Freund, als Fürst der Teutschen, laß diese Gelegenheit
nicht vorübergehen; laß uns Alle wie ein Mann dem Feind
der öffentlichen Ruhe, der zum Glück jetzt die Maske abgeworfen
hat, entgegentreten. Ihr sprecht von Initiative! Ergreift sie —
und wir werden folgen!“ — So war der König auch im Herzen
für den von Hannover am Bundestage eingebrachten Antrag der
Aufstellung eines Beobachtungskorps am Rhein, gegen den Preußen
seine abweichenden Anschauungen in einem Proteste zum Ausdruck
brachte, da es nicht gewillt war, als erste Kriegsmacht Deutschlands,
sich von den kleineren Staaten majorisieren zu lassen. Sachsen
unterstützte den Antrag allerdings nicht, wie auch Beust bei einem
Aufenthalte in Hannover von dieser Maßregel als augenblicklich
inopportun abgeraten hatte.
Während nun Willisen in Wien mit Buols Nachfolger, dem
Grafen Rechberg, ergebnislos unterhandelte und am 30. Mai
nach Berlin zurückkehrte, lief die Nachricht von dem Rückzuge
der Osterreicher hinter den Tessin ein; am 4. Juni erlitten die
Osterreicher bei Magenta eine so entscheidende Niederlage, daß
der Besitz der Lombardei schon jetzt ganz in Frage gestellt erschien.
Nun trat auch Preußen etwas mehr aus der Reserve hervor,
indem am 7. Juni der Prinzregent den Befehl zur Mobilmachung
von sechs preußischen Armeekorps unterschrieb. Auch brachte
Preußen die Vereinigung eines Beobachtungsheeres am Oberrhein,