Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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österreichische Sommation abzulehnen. Freilich wäre es der Stim- 
mung im dänischen Volke gegenüber für das gerade neu ein- 
getretene Ministerium des Bischofs Monrad auch gar nicht mög- 
lich gewesen, anders zu handeln. Augenblicklich erhielt nun General 
Wrangel den Befehl, als Höchstkommandierender der verbündeten 
österreichisch-preußischen Armeen an der Spitze von 70000 Mann 
in Schleswig einzurücken. Natürlich zog er auch die österreichischen 
und preußischen Brigaden an sich, welche als Reserve der han- 
noversch-sächsischen Bundesexekutionstruppen aufgestellt waren und 
versetzte diese dadurch in die absolute Unmöglichkeit, noch selb- 
ständig irgendwo die Offensive ergreifen zu können. Als nun 
der Einmarsch der preußisch-österreichischen Truppen in Holstein 
erfolgen sollte, erhielt der Führer der Bundeskontingente General= 
leutnant von Hake eine Aufforderung des preußischen Kriegs- 
ministers von Roon, sich mit den ihm untergebenen Sachsen und 
Hannoveranern dem Oberbefehl des Generals von Wrangel unter- 
zuordnen, und gleichzeitig traf von diesem ein Schreiben ein, 
das die Zulassung preußischer Truppen in Rendsburg und die 
Räumung von Altona verlangte. Noch in letzter Stunde wäre es 
hier für Sachsen möglich gewesen, den Anschluß an die gemein- 
same Aktion zu finden. So leid es ihm tat, mußte jedoch General 
von Hake seine Stellung als Bundesbefehlshaber betonen und 
mit Nein antworten; auch wandte er sich sofort an den Bundes- 
tag, der ihm seine Anerkennung votierte. 
Die öffentliche Meinung, die den wahren Stand der Dinge 
nicht übersah und von den subtilen staatsrechtlichen Unter- 
scheidungen, auf denen doch in dieser Angelegenheit so vieles 
Wichtige beruhte, keine Ahnung hatte, begrüßte das Vorgehen 
der Triasstaaten mit lebhafter Sympathie. Als am 11. Jan. 
König Johann nach Leipzig kam, wurde ihm dort eine glänzende 
Ovation dargebracht. In Dresden wurde die von Frankfurt kom- 
mende schleswig-holsteinische Landesdeputation auf das festlichste 
empfangen. Neben Einzel-- und Massenversammlungen, die sich 
für das gute Recht des Augustenburgers und der Herzogtümer 
erklärten, beschlossen auch die Kammern, daß die Regierung für 
Friedrich VIII. und für die verletzten Bundesinteressen eintreten
	        
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