Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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und einen möglichst raschen Einmarsch der Bundestruppen in 
Schleswig betreiben solle. Da sich König Johann auf Grund 
des Gutachtens der vom Ministerium eingesetzten Kommission und 
durch seine eigenen Studien davon überzeugt hatte, daß das 
Anrecht des Augustenburgers auf die Herzogtümer das am besten 
begründete war, so wurde der Bundestagsgesandte von Nostitz 
angewiesen, auch seinerseits für die Anerkennung Friedrichs VIII. 
zu wirken, freilich immer noch vorbehaltlich der noch zu prüfenden 
anderweitigen Anrechte. 
Mittlerweile hatten die kriegerischen Ereignisse begonnen. 
Nach einigen einleitenden Gefechten, die dem am 1. Febr. ge- 
schehenen Übergang des Prinzen Friedrich Karl über die Eider 
gefolgt waren, erwartete man den Hauptschlag bei Missunde; 
doch gab der Feind diese Stellung in der Nacht zum 6. Febr. 
1864 freiwillig auf und zog sich auf die Düppeler Schanzen 
zurück. Wenige Tage später wurde am 11. Febr. die Beschaulich- 
keit, zu der General von Hake verurteilt war, durch eine Mit- 
teilung des Generals von Wrangel unterbrochen, daß preußische 
Truppen Altona, Kiel und Neumünster, und zwar Altona schon 
am nächsten Tage besetzen würden. Hake fragte sofort in Frank- 
furt um weitere Verhaltungsmaßregeln an, protestierte gegen den 
bevorstehenden Besetzungsakt zum voraus unter Anschluß der beiden 
Zivilkommissare und rüstete sich vor allem, Altona zu halten. Der 
Präsidialgesandte, der Osterreicher Herr von Kübeck, der in dieser 
Frage doch genau genommen Partei war, stellte Beschlußfassung 
des Bundestages in nächste Aussicht, widerriet aber zugleich die 
Anwendung von Gewalt. Somit geschah die Besetzung „als eine 
für die Regulierung der Etappenstraße notwendige Maßregel“, 
und der Bund gab nachträglich seine Zustimmung dazu. 
Dagegen erhob aber am 13. Febr. die sächsische Regierung 
am Bunde Protest wider das Verfahren des Oberkommandos der 
verbündeten Armeen und beantragte eine Verstärkung der Exe- 
kutionsarmee in dem Sinne, daß die weggenommenen österreichi- 
schen und preußischen Reserven durch süddeutsche Truppen er- 
setzt würden. Ferner wurde Graf Hohenthal beim König von 
Preußen vorstellig und erwirkte vorläufige Sistierung der Be- 
21“
	        
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