Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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nicht ermöglicht werden konnte, so trieb Bismarck mit aller Macht 
zu einem solchen und bemühte sich, schon vor dessen Ausbruch mög- 
lichst Klarheit über die Stellung der Bundesstaaten zu erlangen. 
In erster Linie stand hier Sachsen, mit dem sich die Bismarcksche 
Politik ganz besonder und nicht immer in loyaler Weise beschäf- 
tigte. Die sichere Klarheit, mit der er hierbei vorging, vermochte 
nicht die nebelhaften Entwürfe zu beseitigen, denen die Beustsche 
Politik sich hingab. So kam es zu einer für das Land nach- 
teiligen Entscheidung, die bei minderer Mäßigung des Siegers 
leicht für seine selbständige Existenz hätte verhängnisvoll werden 
können. 
Nachdem entsprechend dem Gasteiner Vertrage General von 
Manteuffel in Schleswig, Feldmarschalleutnant von Gablenz in 
Holstein als Gouverneure eingesetzt worden waren, entstanden 
bald Mißhelligkeiten über das Verhältnis zu dem Augustenburger. 
In Schleswig durfte schlechterdings nicht die geringste Agitation 
für ihn getrieben werden, wurde sogar seine Benennung als 
Herzog Friedrich VIII. in der Presse mit schweren Strafen ge- 
ahndet. Gablenz übte im Einverständnis mit seiner Regierung 
größere Nachsicht, wenngleich er sich den preußischen Forderungen 
nicht ganz entziehen konnte. Die erste größere Veranlassung 
zu dem bald chronisch werdenden Konflikte zwischen den beiden 
Vormächten gab die Massenversammlung zugunsten des Augusten- 
burgers zu Altona am 23. Jan. 1866, die der österreichische Statt- 
halter unter der einzigen Bedingung, daß keine Beschlüsse gefaßt 
werden dürften, zugegeben hatte. Daraufhin erfolgte am 26. Jan. 
1866 die Absendung einer preußischen Note, die energisch über 
die revolutionären Umtriebe in Holstein Klage führte, welche dort 
unter dem Schutze des Doppeladlers stattfänden; wenn sich eine 
gemeinsame Politik der beiden Mächte nicht möglich mache, werde 
Preußen von der Freiheit seiner Politik auch in Holstein völlig 
Gebrauch machen. Die Antwort Österreichs vom 7. Febr. nahm 
die gleiche Freiheit für sich mit großer Schärfe in Anspruch 
und betonte, daß es nie in eine Annexion beider Herzogtümer 
durch Preußen willigen werde. Dem sächsischen Gesandten in Berlin 
aber, dem Grafen Hohenthal, erklärte Graf Bismarck am 13. Febr.
	        
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