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à Mousson für den Übergang über die Mosel. An diesem Tage
entwickelte sich bei Colombey-Nouilly, nordöstlich von dem rechten
Flügel der Sachsen, die erste jener großen Schlachten um Metz,
an denen nun bald die Sachsen den rühmlichsten Anteil nehmen
sollten. Aber zunächst verging noch der 15. Aug., der Napoleons-
tag, ergebnislos. Am 16. Aug. überschritten die sächsischen Truppen
vormittags gegen 9 Uhr bei Pont à Mousson die Mosel. Ohne
daß man im sächsischen Hauptquartier davon Kenntnis hatte,
entwickelte sich an diesem Tage bei Vionville-Mars--la-Tour
zwischen Teilen der I. und II. Armee und den Franzosen
eine blutige Schlacht, durch welche letztere auf dieser Seite
zurückgeworfen wurden. Doch verlor man die Fühlung mit dem
Feinde, so daß darüber im deutschen Hauptquartier Unklarheit
herrschte, ob die Franzosen mit dem. Gros ihrer Armee nach
Verdun abziehen oder bei Metz standhalten wollten. Am Abend
des 16. Aug. lief dann beim Prinzen Georg in Regnéville die
Weisung des Prinzen Friedrich Karl ein, die sofort dem noch
in Pont à Mousson stehenden Kronprinzen Albert mitgeteilt
wurde, mit allen verfügbaren Truppen mit Anbruch des 17. Aug.
sich in Tronville einzufinden. Der Abmarsch in dieser Richtung
wurde am 17. früh 3 Uhr angetreten. Man marschierte dann
über Tronville weiter nach Mars-la-Tour, wo die 23. Division
halt machte, während die 24. Division etwas weiter zurück bei
Puxieux lagerte zusamt der Korps-Artillerie, die Reiterei des
Korps aber sich schon weiter nordwestlich bis Jean-les-Buzy vor-
geschoben hatte; diesen Ort hatte, wie man bei dieser Gelegen-
heit erfuhr, der bislang bei seiner Armee weilende Kaiser Na-
poleon am Tage vorher passiert. Da Rekognoszierungen weiter
nach Nordwesten nicht auf die Spur des Feindes führten, so
schloß Kronprinz Albert daraus, daß der Feind westlich von Metz
unter Benutzung des für ihn sehr günstigen Plateaus feste Stellung
nehmen werde, welche Meinung auch von Moltke geteilt wurde.
Doch wurde in dem am 18. Aug. morgens 5 Uhr gehaltenen
Kriegsrate beschlossen, auf alle Fälle, falls die Franzosen doch
in der Richtung auf Verdun abzurücken versuchen sollten, ihnen
den Weg zu verlegen und sie kämpfend festzuhalten. Diese Auf-