Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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Roncière am 21. Dez. einen Angriff wieder auf Le Bourget, 
das er vorübergehend einer schwachen Besatzung der preußischen 
Garden entriß, aber nach Heranführung größerer Streitkräfte 
wieder räumen mußte. 
Am selben Tage griff unter dem Schutze der wieder mächtig 
arbeitenden Batterien des Mont Avron eine Division Vinoys 
von Neuilly aus Maison Blanche und Ville Evrart an und ver- 
drängte die dortigen sächsischen Feldwachen. Die ausgetretene 
Marne verhinderte ein weiteres Vordringen auf Chelles. Doch 
wurden gegen Abend die Franzosen aus Maison Blanche wieder 
hinausgeworfen; in Ville Evrart hielten sie sich jedoch bis zum 
folgenden Morgen; hier half dann die noch immer steigende Marne 
den Wiedereroberern; die Feinde wichen, um nicht abgeschnitten zu 
werden und ließen 500 Gefangene zurück. 
Auch im weiteren Verlauf des Monats fanden noch kleinere 
Ausfälle statt, namentlich schien auf den Tag des Weihnachts- 
heiligenabends der Feind eine größere Aktion angesetzt zu haben. 
Doch blieb es bei den Vorbereitungen, und so konnten die Truppen 
den Abend in altgewohnter Sitte sogar bei brennendem Baume 
begehen, wenngleich dieser vielfach wegen der Nähe des Feindes 
im Keller angezündet werden mußte. Eine besondere Weihnachts- 
freude wäre es gewesen, wenn man, wie Kronprinz Albert es 
erwartet hatte, schon am 24. Dez. mit der Beschießung des Mont 
Avron hätte beginnen können. Aber es zögerte sich doch bis 
zum 26. Dez. hin, ehe in weitem Bogen um den Avron die 
hierfür bestimmten dreizehn Batterien eingerichtet waren. Am 
27. Dez. früh 8 Uhr 20 Minuten ertönte von der sechsten Batterie 
auf der Höhe von Montfermeil der Signalschuß für den Beginn 
des Bombardements; leider hinderten Nebel und Schneegestöber, 
dessen Wirkung zu beobachten. Gleichermaßen verlief der 28. Dez.; 
doch deutete das Schwächerwerden des feindlichen Feuers auf 
Verminderung der Widerstandskraft überhaupt. Und schon am 
Morgen des 29. verstummte der Feind gänzlich, man sah auch, 
daß die Zeltlager verschwunden waren. Schon am Nachmittag 
ergab eine vom Hauptmann von Zanthier mit 80 Mann der 
12. Kompagnie des 103. Regiments unternommene Aufklärung,
	        
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