Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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scheidung nach Dresden mit. Die dem Antrage des Bayern- 
fürsten zustimmende Antwort König Johanns erfolgte telegra— 
phisch sowohl nach München wie nach Versailles. König Wil- 
helms Dank vom 6. Dez. erhielt die für seine damalige Auf- 
fassung der Sachlage bezeichnende Fassung: „Mit warmem Dank 
für Dein wichtiges Telegramm muß ich es doch aussprechen, daß 
ich das Ereignis mit sehr gemischten Gefühlen herannahen sehe.“ 
So kam der Tag der Kaiserproklamation heran. Die in 
Aussicht genommene Vertretung der gesamten deutschen Armee 
konnte in der ursprünglichen Ausdehnung bei der derzeitigen mili- 
tärischen Lage nicht durchgeführt werden. Vom XII. Korps kamen 
als Abordnung der Oberst des Schützenregiments Freiherr von 
Hausen, Rittmeister Schultze vom zweiten Reiterregiment, Premier- 
leutnant Kirchhoff vom Leib-Grenadierregiment, Sekondeleutnant 
Wilsdorf von der Korpsartillerie und Sekondeleutnant d'Elsa vom 
zweiten Grenadierregiment. Der derzeitige Kommandeur des 
XII. Korps fuhr, begleitet von seinem Adjutanten Rittmeister 
von Ehrenstein, am 17. Jan. mittags mit seinem Bruder hinüber 
nach Versailles; im Gefolge des Kronprinzen befanden sich die 
persönlichen Adiutanten Generalmajor Prinz von Schönburg- 
Waldenburg und Hauptmann Graf Vitzthum von Eckstädt, außer- 
dem der Adjutant vom Oberkommando der Maasarmee Major 
von Welck und die Ordonnanzoffiziere von Hinüber und Graf 
Arnim. — Die beiden sächsischen Prinzen nahmen das Mittags- 
mahl bei dem Kriegsminister von Fabrice ein, der seit Anfang 
des Monats die Stellung eines Generalgouverneurs der Departe- 
ments Seine und Oise bekleidete. Den Abend verbrachte der 
Kronprinz mit Moltke und den Offizieren des großen General- 
stabs, wobei namentlich die voraussichtliche Wirkung der Be- 
schießung von St. Denis Gegenstand des Gespräches bildete; denn 
deren Beginn war für die nächste Zeit vorgesehen. 
Am nächsten Tage wurden die sächsischen Prinzen von König 
Wilhelm empfangen, der ihnen viel Lobendes über die Leistungen 
der sächsischen Armee sagte. Dann erfolgte die von Anton von 
Werners Pinsel und von der Feder so vieler Augen= und Ohren- 
zeugen geschilderte Proklamation in der Spiegelgalerie des Ver-
	        
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