Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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Zustimmung der Nationalversammlung. In der Zeit vom 1. März 
bis zu der Ratifikation durch die Volksvertretung sollte die an 
der Einschließung der Hauptstadt beteiligte deutsche Armee in 
drei Abteilungen ihren Einzug wie 1814 und 1815 in Paris 
halten; von den hier bestimmten Tagen, dem 1., 3. und 5. März, 
entfiel der letzte Tag auf das XII. Armeekorps. Da aber die 
Nationalversammlung schon am 1. März die Verträge annahm, 
so kamen die zweite und die dritte Staffel um die Ehre und 
Frende, die bezwungene Stadt als Sieger betreten zu können. 
Nur Kronprinz Albert, der sich im Gefolge Kaiser Wilhelms am 
1. März befand, ritt, nachdem die Parade über die erste Staffel 
auf dem Felde von Longchamp abgehalten worden war, mit 
den einziehenden Truppen durch das Bois de Boulogne und 
den Triumphbogen in Paris ein. Dann wurde ihm der Vor— 
zug, am 3. März auf dem Rennplatze von Longchamp die 
Parade der zweiten Staffel zu kommandieren, die aus dem preußi- 
schen Gardekorps, der Landwehrdivision usw. im ganzen aus 
31000 Mann formiert war. Und auch am 7. März befehligte 
Kronprinz Albert die zur Parade bestimmten Truppen, nämlich 
außer dem XII. Armeekorps das I. bayrische und die württem- 
bergische Division — es war dies die für den 5. März zum 
Einzug bereitgehaltene dritte Staffel — und zwar in dem Ge- 
lände, auf dem diese Truppen in den Kämpfen vom 30. Nov. bis 
2. Dez. sich so tapfer geschlagen hatten, auf dem Schlachtfelde 
von Villiers und Champigny. Die Haltung und das Tußere 
der Truppen zeigte sich trotz aller überstandener Strapazen tadellos. 
Am Ende der Revue richtete der Kaiser an Kronprinz Albert 
folgende Ansprache: „An den Erfolgen der deutschen Waffen haben 
Ew. Königliche Hoheit als Korps= und Armeekommandeur, unter- 
stützt von Ihrem Königlichen Bruder Georg einen ebenso großen 
als wirksamen Anteil genommen. Möge Ihnen und den kom- 
mandierenden Generalen v. d. Tann und von Obernitz Mein 
Händedruck Meinen Dank und Meine volle Anerkennung aus- 
sprechen. Leben Sie alle wohl bis zum Wiedersehen in der 
deutschen Heimat.“ 
Dieses Wiedersehn sollte sich freilich in nicht vorherzusehender
	        
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