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akte statt und wurden Lutherdenkmäler enthüllt, wie u. a. das
Luther und Melanchthon darstellende auf dem Johannisplatze zu
Leipzig von Schilling.
Als König Albert am 14. Okt. 1875 seinen ersten Landtag er-
öffnete, betonte er in der Thronrede ganz besonders die guten Be-
ziehungen zum Reiche. Man durfte darin vielleicht einen Wink
an die Kammern erkennen, daß man allzu partikularistische Auße-
rungen, wie sie in starker Weise während der letzten Session getan
worden waren, vermeiden möchte. Als nämlich am 30. April 1874
gelegentlich der Budgetberatung auch der Posten des Gehaltes eines
Regierungskommissars bei der „Leipziger Zeitung“ zur Beratung
stand, wurde von der nationalliberalen Partei ein Antrag auf Ein-
ziehung dieses Postens gestellt und dabei gleichzeitig Klage über
den bei den letzten Wahlen von dieser Zeitung gegenüber der
nationalliberalen Partei angeschlagenen Ton geführt; man habe
u. a. ein Eingesandt seitens der Redaktion nicht beanstandet, das
der genannten Partei den Krieg bis aufs Messer erklärte. Das
gab der konservativen Partei, der die damals noch sehr starke
partikularistische Fortschrittspartei kräftig sekundierte, zu einem
Angriff auf die nationalliberale Partei Veranlassung. Während
einer der Vertreter der nationalliberalen Partei, der Rechtsanwalt
Karl Gotth. Krause aus Dresden, in völlig korrekter Weise er-
klärte: „Die größte Treue gegen das Stammland wird dann am
besten gewahrt, wenn das Stammland nicht vergißt, daß es der
Teil eines größeren Ganzen ist, und daß sein Leben nur im Leben
des Ganzen sich richtig ausleben kann,“ stellte sich der Kaufmann
Georg Ludw. Aug. Walter aus Dresden auf den entgegengesetzten
Standpunkt, indem er sagte: „Versteht das Reich aber nicht die
Bedürfnisse des Volkes und solchen nicht nachzukommen, gibt die
Reichsvertretung und das Reich nicht, was dem Volke gebührt,
so können sie schimpfen über Reichsfeindlichkeit oder sprechen
von Reichsfreundlichkeit, dann hilft alles nichts, dann kann es
nicht bestehen“ — Außerungen, zu denen seitens des Reichs oder
der Reichsregierung auch nicht die geringste Veranlassung vorlag.
Derselbe Redner hatte bezüglich der Beeinflussung der national-
liberalen Presse von Berlin aus kurz vorher unter der beifälligen