Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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noch Graf Einsiedel stand, Fühlung mit den thüringischen Staaten 
und brachte mit diesen zu Großschönau am 26. März 1828 einen 
Vertrag zustande, der zwischen den kontrahierenden Staaten ein 
ähnliches Verhältnis festlegen sollte, wie es dem preußischen und 
dem süddeutschen Zollvereine zugrunde lag. Aber vor allem sollte 
auch Kurhessen gewonnen werden, was dem persönlichen Erscheinen 
von Lindenaus in Kassel gelang. Derselbe wandte sich mit seinen 
Vorschlägen auch an Braunschweig, Nassau, Hannover und die 
beiden freien Städte Bremen und Frankfurt und erreichte zu- 
nächst, daß diese genannten Staaten am 21. Mai 1828 sich zu 
Frankfurt zu einem vorläufigen Vertrage einigten, in den nächsten 
drei Jahren sich nicht einseitig einem Zollverbande anzuschließen 
und auch die Durchgangszölle in ihren Ländern nicht zu er- 
höhen. 
Aus den unter der Leitung des Ministers von Carlowitz am 
18. Aug. zu Kassel fortgesetzten Verhandlungen ging am 24. Sept. 
1828 der zunächst bis zum 31. Dez. 1834 abgeschlossene Mittel- 
deutsche Handelsverein hervor. Do dieser Vertrag jedoch 
in erster Linie durch die Furcht vor Preußen diktiert war und 
zum Zwecke die Schädigung des preußischen Handels und wirt- 
schaftlichen Einflusses auf der linken Seite der Elbe hatte, anderer- 
seits sich bei den Verhandlungen gegenseitiges Mißtrauen mit 
dem Streben vereint hatte, daß jeder den anderen möglichst über- 
vorteilen wollte, so war das positive Ergebnis ein sehr geringes. 
Um noch ein übriges zu tun, schloß Sachsen am 29. Sept. einen 
engeren Verein mit den Ernestinern, mit Reuß und mit Schwarz- 
burg. Nun war aber schon am 14. Febr. 1828 eine Vereinigung 
zwischen dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt und Preußen durch 
die Einsicht des hessischen Ministers du Thil unter dem bereit- 
willigsten Entgegenkommen Preußens geschlossen worden, und da- 
mit war ein Pfeiler für eine etwaige Brücke über den Main 
nach Süddeutschland geschlagen. Und bald sollte auch diese ent- 
stehen. Auf die Anregung des bekannten Stuttgarter Buchhänd- 
lers Freiherrn von Cotta, vornehmlich aber durch die offensicht- 
lichen Vorteile einer näheren Verbindung mit Preußen bestimmt, 
ließen sich die Könige von Bayern und Württemberg zum An-
	        
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