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zuschlages verzichten könne, der sich in der verflossenen Finanz-
periode — allerdings eben infolge der Eisenbahnpolitik — not-
wendig gemacht habe. Tatsächlich konnte das Budget für 1882/83
die Finanzlage als eine günstigere darstellen. Der Finanzminister
von Könneritz versprach, wie es auch schon die erwähnte Thron-
rede getan hatte, daß der schon jetzt um 30 Proz. ermäßigte
Steuerzuschlag, der in der Höhe von 50 Proz. sich in der vorigen
Periode notwendig gemacht hatte, vielleicht in der übernächsten
Finanzperiode gänzlich in Wegfall kommen werde. Freilich hatte
er, wie nicht bloß er, sondern seine gesamten Kollegen im Deut-
schen Reiche über die Matrikularbeiträge an das Reich zu klagen,
die jede sichere Aufstellung illusorisch machten. Um diese Frage,
die natürlich eine viel eingehendere Behandlung verdiente, bei
dieser Gelegenheit nur zu streifen, so muß zunächst darauf hin-
gewiesen werden, daß das Reich, abgesehen von den Finanzzöllen
und anderen, aber unwesentlicheren Einnahmen, finanziell sich im
wesentlichen auf die Einzelstaaten stützte und ja eigentlich noch
heute stützt. Der bei der Aufstellung des Budgets sich ergebende
Bedarf wird nach gewissen Grundsätzen auf die Einzelstaaten ver-
teilt. Man sieht leicht ein, wie störend das namentlich in finanziell
unsicheren Zeiten wirken muß. Schon am 20. Nov. 1874 hatte
der sächsisch-weimarische Bevollmächtigte am Bundesrate erklärt,
daß die Matrikularbeiträge drückten, und man seitens der Reichs-
regierung auf andere Einnahmequellen bedacht sein solle. Anderer-
seits aber trat solchen Bestrebungen, wie sie von Bismarck aus-
gingen, entweder das partikulare Interesse entgegen, das lieber
Matrikularbeiträge zahlen, als das Reich finanziell unabhängig
gestellt sehen wollte, teils das liberale Manchestertum, das jeder
Monopolisierung — und ohne eine solche konnte dem Reiche kaum
geholfen werden — sich mit Hand und Fuß entgegenstellte. So
beantragte Preußen am 7. Juni 1877 die UÜbertragung sämtlicher
Stempelsteuern von den Einzelstaaten auf das Reich, was ja die
Einzelstaaten um so empfindlicher getroffen hätte, je größer ihr
Wohlstand und damit der stempelpflichtige Kapitalumsatz war.
Zunächst einigte man sich bekanntlich auf einen Reichsstempel
für Spielkarten, Lotterielose, Börsengeschäfte und Wechsel. Als