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tätigkeit wachrief, war die am 22. Aug. 1903 einsetzende der Textil-
arbeiter zu Crimmitschau. Die Forderung der Arbeiter hatte in
der Festlegung des zehnstündigen Arbeitstages und einer Lohn-
erhöhung um 10 Proz. bestanden, welche von den Arbeitgebern
abgewiesen worden war. Die Heimarbeiter schlossen sich alsbald
den Fabrikarbeitern an. Auch hier handelte es sich in letzter
Linie um eine Kraftprobe, auch hier entwickelte sich derselbe Terro-
rismus, den dann der Reichskanzler von Bülow in seiner Reichs-
tagsrede vom 10. Dez. 1903 so treffend charakterisierte, gegen
Arbeitswillige im Orte selbst und gegen Zuzug aus anderen Orten,
auch hier kam es mehrfach zu Ausschreitungen und rohen Gewalt-
tätigkeiten, so daß sich die Kammern am 15. und 21. Dez. ver-
anlaßt sahen, einstimmig 10000 Mark zur Entsendung von 40
Gendarmen nach dem Ausstandsgebiete zu bewilligen. Außerdem
wurde in Versammlungen, die zu Crimmitschau und in anderen
Orten zugunsten der Ausständigen abgehalten wurden, in den
bekannten Tönen gegen die arbeiteraussaugende Bourgeoisie und
gegen die Regierung losgezogen, und wurden in diesem Sinne
auch die heftigsten Flugblätter verbreitet. Das veranlaßte die
Regierung die für die Ausständigen geplanten Weihnachtsbesche-
rungen zu verbieten, weil sie doch nicht nur zur Verteilung von
Gaben, sondern zu erneuten politischen Kundgebungen und zur
Aufhetzung benutzt werden würden. Und als man infolgedessen
eine solche Bescherung statt auf dem Boden des Königreichs in
Schmölln im Altenburgischen abhalten wollte, legten die dortigen
Behörden ebenfalls ihr Veto ein. Daraufhin erfolgten als Ant-
wort mehrfach jene Austritte aus der Landeskirche, die schon bei
einer anderen Gelegenheit erwähnt wurden. Die Regierung aber
fand es angesichts des schweren wirtschaftlichen Schadens, den der
schon vier Monate andauernde Streik mit sich brachte, angemessen,
den bekannten Volkswirtschaftslehrer Geh. Reg.-Rat Viktor
Boehmert und den ebenfalls in wirtschaftlichen Fragen wohlver-
sierten Geh. Reg.-Rat Roscher, einen Sohn des bekannten Volks-
wirtschaftsprofessors in Leipzig, nach Crimmitschau zu entsenden,
um dort Vermittelung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern
anzubahnen. Dieser Versuch scheiterte aber im wesentlichen an