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vorgesehen, die neben den eben genannten Fächern auch
noch eine Probelektion an der öffentlichen Handelslehranstalt und
daran schließend ein Kolloquium über didaktische und pädagogische
Stoffe umfaßt. Zur Vorbereitung gehört auch der Besuch des
Handelslehrerseminars. Ganz neuerdings ist durch Reskript des
Kgl. Ministeriums des Innern vom 14. Juni 1907 auch ein Kurs
zur Ausbildung von Bücherrevisoren eingerichtet worden. Vor-
bedingung ist die Diplom= oder Lehramtsprüfung an der Leipziger
Handelshochschule und Nachweis zweijähriger Tätigkeit in der
kaufmännischen Praxis. Als Bedingungen zur Aufnahme in die
Hochschule sind vorgeschrieben: Abgangszeugnisse von Gymnasien,
Realgymnasien, Oberrealschulen und höheren Handelsschulen;
ferner werden zugelassen — und das sind diejenigen, aus denen
sich vornehmlich die Kandidaten des Handelslehramtes rekrutieren
— seminaristisch gebildete Lehrer, welche die Wahlfähigkeits-(zweite
Lehramts-Prüfung bestanden haben, und endlich Kaufleute mit
dem Einjährigenzeugnis, sobald sie ihre Lehrzeit durchgemacht
haben und die erforderliche geistige Reife nachzuweisen vermögen;
letztere zu beurteilen bleibt dem Immatrikulationsausschuß vor-
behalten. — Die Frequenz ist zusehends gestiegen. Das erste
Verzeichnis zählte 95 Hörer auf, der neunte Jahresbericht für
1906/07 erweist zusammen 791 Studierende. Aber — nun kommt
das schon öfter erwähnte Aber — von diesen 791 waren nur
312 Reichsangehörige (135 Preußen, 92 Sachsen, 85 aus anderen
deutschen Staaten), dagegen 479 Ausländer, und von diesen
wiederum 310 Russen, also fast genau so viele als die Reichs-
angehörigen, und 40 Bulgaren, bei welchen beiden Nationalitäten
es auffällt, daß sie zumeist eine gymnasiale Vorbildung im Sinne
von § 5 der Immatrikulationsordnung nachzuweisen in der glück-
lichen Lage gewesen sind.
Im Anschluß an die Handelshochschule mag gleich der
Handelsschulen gedacht werden, deren Entstehung zwar hinter
der Regierungszeit König Alberts zurückliegt, die aber doch eben
während dieser Periode Ausschwung und Vermehrung erfahren
haben. Denn 1873 gab es nur 15 Handelsschulen, 1898 aber 43,
ein Anwachsen, das sich teils aus der höheren Blüte des Handels