Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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wo man zunächst die sogenannten Axminsterteppiche mit einem 
samt- oder plüschähnlichen Aussehen, später auch die persischen 
und Smyrnateppiche fabrizierte. 
Die Fabrikation von baumwollenen und wollenen Garnen gab 
die Veranlassung zur Strumpfwirkerei, die in Chemnitz, Lim- 
bach und Stollberg ihre Hauptzentren fand. Bekanntlich rechnet 
man zu diesem Fabrikationszweig nicht nur die Herstellung von 
Strümpfen, sondern auch von Handschuhen, Jacken aller Art, 
Mützen u. dgl. Schon in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts 
bildete sich das Strumpfwirkerhandwerk zum fabrikmäßigen Be- 
triebe aus, namentlich als die sächsischen Fabrikanten für den 
überseeischen, besonders den amerikanischen Markt zu arbeiten 
begannen, wo man die billigere, wenn auch geringere, sächsische 
Ware der teureren englischen vorzog. Doch wirkte die englische 
Konkurrenz immerhin gefährlich genug und ließ den bisherigen 
Handstuhlbetrieb durch Strumpfmaschinen ersetzen. 1851 machte 
man den Anfang mit Einführung des sogenannten Rundstuhls, 
der seine Maschen ohne Unterbrechung bildet, mehrere Strümpfe 
zugleich herstellt und dabei auch das Oberteil gleich anschließt, so- 
daß dies nicht angenäht zu werden braucht. Er stellte wöchentlich 
40 bis 50 Dutzend her. Dazu trat dann der Schlauchstuhl; er 
stellte seinem Namen entsprechend, Schlauchgewebe her, denen dann 
erst dic Form des Beines gegeben wurde. Natürlich sind sowohl 
diese Maschinen unterdessen verbessert, als manche andere Maschine, 
wie namentlich der seit 1880 benutzte Maschinenstuhl, zur Her- 
stellung der vielfältigen Wirkereiartikel eingeführt worden. Die 
den Engländern bereitete Konkurrenz wurde von diesen schon 
lange auf dem Weltmarkt als störend empfunden. Tatsache ist 
es, daß sie eine Zeitlang die sächsischen Stoffhandschuhe in großen 
Mengen aufkauften, um sie dann mit keinem oder nur geringem 
Nutzen nach ihren Kolonien wieder zu verkaufen, nur um die 
Einkäufer aus jenen Gegenden abzuhalten, selbst nach Sachsen 
zu gehen und dort Verbindungen anzuknüpfen. 
Von besonderer Wichtigkeit für das Gebirge ist der Flachs- 
bau. Denn dadurch, daß der Flachs bis über 600 m Meereshöhe 
gedeiht, wird er zu einer Einnahmegquelle gerade für diejenigen
	        
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