Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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Gebiete zu beobachten lockte. Denn Kunstschmiederei und Kunst- 
schlosserei haben in Sachsen in den letzten Jahren Werke hervor- 
gebracht, die an die besten Arbeiten des 16. und 17. Jahrhunderts 
erinnern. Welche wundervollen Gegenstände für das Luxus= und 
Dekorationsbedürfnis werden ferner aus Messing und Bronze 
teils durch Schmiederei, teils durch Guß hergestellt. Was sollten 
weiterhin alle die Träger reicher gold= und silbergestickter Uni- 
formen und Schärpen und die Trägerinnen gold= und silberdurch- 
wirkter Spitzen anfangen, wenn nicht in Dresden und Freiberg 
die sogenannten leonischen Fabriken beständen, die die lange Zeit als 
Geheimnis bewahrte Kunst ausüben, Gold= und Silberdraht in 
unendlicher Feinheit zu ziehen und auch anderen Draht mit einer 
dünnen Edelmetallschicht während des Ziehens zu umkleiden. Auch 
die in Dresden bestehende Gold-, Silber= und Metallschlägerei, 
die Blattgold und Blattsilber, echt und unecht, fabriziert, würde 
in diesen Rahmen gehören. Doch genüge der Hinweis. Nur eine 
Fabrikation, die verhältnismäßig neu ist, mag noch besonders her- 
vorgehoben werden, da ihre Produkte allenthalben in und außer- 
halb Sachsens, ja Deutschlands und Europas, Wertschätzung ge- 
nießen, nämlich die Glashütter Taschenuhrenfabrikation. 
Sie wurde mit Unterstützung der Staatsregierung im Dezember 
1845 ins Leben gerufen durch Adolf Lange (geb. 18. Febr. 1815 
zu Dresden, gest. 3. Dez. 1875 zu Glashütte) und steht unerreicht 
da was Genauigkeit und Dauerhaftigkeit der Werke anlangt. Der 
größere Teil der Einwohnerschaft von Glashütte ist an dieser In- 
dustrie beteiligt. 
Hatte, wie im vorstehenden geschildert wurde, das Metallgewerbe 
jeder Art sich entfaltet, so galt dies in nicht minderem Maße von der 
Industrie in Erden und Steinen. Der Sandstein des 
Elbtales und der Lausitz, der Porphyrtuff des Rochlitzer Berges und 
des Zeisigwaldes bei Chemnitz, der Granit des Lausitzer Gebirges 
liefern das Material für Denkmäler, Bausteine und andere Bau- 
teile und für Trottoirplatten. Der vielfach im Lande sich findende 
Kalk findet besondere Verwendung in den seit 1881 in Dresden 
und dann in den anderen Großstädten entstandenen Mörtelfabriken, 
die den Baumeistern die zeitraubende Bereitung dieses überall not-
	        
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