Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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sich auch auf weiterem Raume heute nicht mehr erschöpfend be— 
handeln. Nur einiger besonders hervortretender Bauten soll Er- 
wähnung getan werden. Die Universitätsneubauten zu Leipzig 
haben schon an anderer Stelle Berücksichtigung gefunden. In 
den Jahren 1887—1890 entstand ferner auf Kosten des Landes 
in Leipzig der stattliche Neubau der Kunstgewerbeschule mit einem 
Kostenaufwand von 1355772 Mark. Ebendort hatte die Justiz- 
verwaltung 1875—79 für das Amts= und Landgericht einen Neu- 
bau, allerdings in ziemlich nüchternem Stile errichten lassen, 
der sich um so weniger imponierend ausnahm, seit gerade ihm gegen- 
über der mächtige Kuppelbau des Reichsgerichtes sich erhob. 
Immerhin beliefen sich die Kosten auf 2 131 734 Mark, zu denen 
1892/93 noch 137094 Mark für den Erweiterungsbau traten. 
Da auch diese Erweiterung schließlich der wachsenden Bevölkerung 
und den wachsenden Ansprüchen nicht entsprach, so mußte ein 
ganz neues Landgericht erstehen, das am 1. Okt. 1906 seiner 
Bestimmung übergeben wurde, und auch für das Amtsgericht 
wurde 1907 mit einem Neubau begonnen. Ebenso haben in 
Chemnitz, Freiberg, Plauen, Zwickau, vor allem aber in Dresden 
neue Landgerichte mit einem Aufwande von mehreren Millionen 
errichtet werden müssen, ganz zu geschweigen von den Amts- 
gerichtsbauten in kleineren Städten. Auch hier nahm Dresden 
den Löwenanteil; denn während sich die anderen Bauten für 
Amtsgerichtszwecke zwischen 22521 Mark (Neustadt i. S.) und 
707665 (Zwickau, Gefangenhaus) bewegten, kostete der Amts- 
gerichtsneubau in Dresden-A., errichtet 1888—90, 3 082 000 Mark, 
und das am 3. Sept. 1907 seinen Zwecken eröffnete neue Landes- 
gericht, an dem seit 1904 gebaut worden war, 3 900 000 Mark. 
Eine ganz besonders hohe Quote nahmen die Bauten für 
Schulzwecke in Anspruch. Die vom Ministerium des Inneren 
1887 erbaute Frauenindustrieschule zu Plauen kostete 609550 
Mark; dasselbe Ministerium veranlaßte die neuen Baugewerk- 
schulen in Dresden und Plauen, sowie die Neu- und Erweiterungs- 
bauten der tierärztlichen Hochschule zu Dresden, welch letztere 
1887 und folgende Jahre mehr als eine halbe Million erforder- 
ten. Aber ganz besonders nahm das Kultusministerium die
	        
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