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gebaut, die die Sachsenallee der Altstadt mit der Kurfürstenstraße
in Neustadt verband; ein Reliefporträt des Königs Albert von
Donndorf wurde am Mittelpfeiler angebracht. Ihr folgte 1892
bis 1895 die vom Stadtbaurat Klette erbaute Königin-Carola-
brücke, deren Kosten etwa 3200000 Mark betrugen. Auf dem
ersten Pfeiler von der Neustadt her, wo die König-Albertstraße
einmündet, wurden zwei Gruppen angebracht: Dresden mit dem
Reliefbilde der Königin Carola und der Flußgott Elbe mit dem
Stadtwappen von Hartmann & Rühm. Bei dem Baue dieser
Brücken mußte natürlich auch die Stadt Dresden tief in den
Säckel greisfen. Außerdem verbindet seit 1893 eine eiserne Hänge-
brücke, die ebenfalls nach König Albert getauft worden ist, ober-
halb Dresdens Loschwitz und Blasewitz; der Volkswitz hat sie wegen
ihres Anstrichs „das blaue Wunder“ getauft.
Ganz besonders aber gewann die Hauptstadt durch den seit
1889 unter Leitung des Hofbaumeisters Dunger begonnenen Neu-
bau des Königlichen Schlosses, nachdem allerdings schon seit dem
Regierungsantritte König Alberts mancherlei Umbauten vorge-
nommen worden waren. Ein größerer und einheitlicher Zug
konnte aber erst in die ganze Sache kommen, als im Jahre 1889
die Landstände aus Anlaß der Wettinfeier König Albert 3 Mill.
Mark zur würdigen Erneuerung sowohl des Königlichen Residenz-
schlosses als des Schlosses Moritzburg zur Verfügung stellten.
Noch im selben Jahre wurde mit dem Abbruch des alten Archiv-
gebäudes und dem Neubau des westlichen Schloßflügels begonnen.
1891 war dieser Umbau beendet; er kostete 908 429 Mark. Die
mit dem Frühjahr 1892 beginnende zweite Bauperiode schuf am
Taschenberge und an der Schloßstraße einen ganz neuen Flügel,
der durch einen Übergang mit dem Palais am Taschenberge ver-
bunden wurde; die Kosten beliefen sich auf 1032 753 Mark. Hieran
schloß sich 1894/95 der Umbau des Küchenflügels und der Portal-
bau an der Schloßstraße und das Haupttreppenhaus als dritte,
und als vierte Bauperiode die Umgestaltung des der katholischen
Hofkirche gegenüberliegenden Nordflügels und des Schloßturmes.
Als dann gelegentlich des 25 jährigen Regierungsjubiläums die
Stände 1898 abermals die Summe von 3 Mill. Mark für die