Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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Fortsetzung des Schloßbaues ausgeworfen hatten, konnte die Um— 
gestaltung des Georgenbaues und die Restauration des Stallhofes 
und der beiden Schloßhöfe in Angriff genommen werden. Dabei 
ist auch der von W. Walther an der Stallgalerie in Sgrafitto aus- 
geführte Fries, der die gesamten Fürsten des wettinischen Hauses 
darstellt, einer Erneuerung unterzogen worden. — Des Alberti- 
nums geschah schon Erwähnung. Wie dort das Staatsarchiv, so fand 
in dem benachbarten alten Akademiegebäude, das von 1896/97 
zu diesem Zwecke umgebaut wurde, die sehr reichhaltige Bibliothek 
der Sekundogenitur Aufnahme. Der Bestimmung der Schenkung 
entsprechend wurden fernerhin am Schlosse Moritzburg die ge- 
planten Restaurationsbauten durchgeführt. Bei der großen Liebe 
König Alberts zur Jagd war auch das Schloß Wermsdorf, in 
schönem Renaissancestil vpom Vater August erbaut, in den Jahren 
1874/75 als Jagdaufenthalt wieder hergerichtet worden, nachdem 
es vorher zu Kanzleizwecken gedient hatte. 1869 war in der Nähe 
von Altenberg von der damaligen Kronprinzessin Carola das 
Jagdschlößchen Rehefeld erbaut und zu Weihnachten des Jahres 
wenigstens als Zeichnung dem Gemahl auf den Weihnachtstisch 
gestellt worden. Dort fanden die dem königlichen Paare zur 
silbernen Hochzeit 1878 gemachten Geschenke Aufnahme. 1879 
wurde nach den Plänen einer Münchener Kunstanstalt eine Kapelle 
errichtet, und da gerade dies reizend gelegene Schlößchen immer 
mehr ein Lieblingsaufenthalt des königlichen Paares wurde, 1898 
ein Kavalierhaus erbaut. 
Widmen wir unsere Aufmerksamkeit zum Schlusse dieses 
Kapitels noch einem besonderen Zweige der staatlichen Bautätig- 
keit, nämlich den dem Ministerium des Inneren unterstehenden 
Neu= und Umbauten, der königlichen Landes-Irrenanstalten, 
denen gerade während der Regierungszeit König Alberts eine 
hervorragende Berücksichtigung zuteil geworden ist. Es war das 
um so notwendiger, als einmal mit der wachsenden Bevölkerung 
naturgemäß auch die Zahl der Geisteskranken zunahm und ander- 
seits bei der größeren Billigkeit der Staatsanstalten, verbunden mit 
tadelloser Verwaltung, die Neigung der Bevölkerung, besonders aber 
der Gemeinden zunahm, die in ihrem normalen geistigen Leben
	        
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