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erleben kann, verdanke Ich nur der Armee. Besonders habe ich
diese Zusammengehörigkeit der Armee zu Mir empfunden in
schweren Tagen. Ewig unvergeßlich werden Mir sein die Zurufe
aus ihren Reihen — nicht von Offizieren, sondern von Meinen
Soldaten — auf dem Rückzuge von Königgrätz. In glücklichen
Tagen habe Ich sie ja auch oft gehört, aber von einer siegreichen
Armee erklingen sie von selbst. So bin Ich verwachsen mit der
Armee, die Mir stets nur Freude gemacht hat. Und so soll es
bleiben für alle Zeiten. Danken Sie denen, die Sie entsendet
haben, nochmals für das schöne Geschenk.“ — Wie bezeichnend
für die Gesinnung und Denkweise König Alberts: aus der glänzen-
den, festjubelnden Gegenwart mit ihren prunkenden und geräusch-
vollen Huldigungen flogen seine Gedanken zurück zu jenem ernsten
Prüfungstage der Armee und seiner selbst, zum 3. Juli 1866,
und ließen ihm als besonders köstlich und der Erinnerung wert
den Zuruf des gemeinen Soldaten erscheinen!
Noch manche Jubelfeier schloß sich an die eben geschilderte,
doch können diese nur kürzere Erwähnung finden. Das Jahr
1896, das zum 18. Januar die Feier des 25 ährigen Bestehens
des Deutschen Reiches und am 10. Mai das 25 jährige Friedens-
jubiläum brachte, brachte am 11. Juli auch das 25 jährige Jubi-
läum des Königs Albert als Feldmarschall. Zwischen ihm und
Kaiser Wilhelm, der damals auf seiner jährlichen Nordland-
fahrt weilte, wurden bei dieser Gelegenheit herzlichste Schreiben
gewechselt. Im selben Jahre feierte aber auch am 4. März
Prinz Georg sein 50 jähriges Militärjubiläum und am 17. Juni
sein 25 jähriges Jubiläum als Chef des 16. preußischen Ulanen-
regiments Hennigs von Treffenfeld. In beiden Fällen sandte
der Kaiser äußerst herzlich und anerkennend gehaltene Glückwunsch-
schreiben und fügte dem ersten „das Eichenlaub zu dem auf Frank-
reichs Feldern erkämpften Orden pour le mérite,“ dem zweiten
das Dienstauszeichnungskreuz hinzu. Am Tage nach dem zweiten
Jubiläum, also am 18. Juni, fand auf dem Kyffhäuser die Ein-
weihung des von den deutschen Kriegervereinen mit freiwilligen
Beiträgen errichteten Denkmals Kaiser Wilhelms l. statt, an der
mit dem Kaiser und anderen Bundesfürsten auch König Albert