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württembergischer Minister 1823 seinen Aufenthalt in Dresden
nahm. Weite Reisen in Ungarn, Dalmatien, Montenegro, Ita-
lien, zumeist seiner botanischen Studien wegen unternommen, hatten
des Königs Blick geweitet, so daß man behauptete, mit den Beicht-
vätern seines Oheims stände er nicht auf bestem Fuße. Jene
Reisen wußte er mit dichterischer Anschaulichkeit zu schildern, hatte
auch von ihnen, namentlich von den Ausflügen in Sachsen, als
tüchtiger Zeichner Hunderte von Skizzen mitgebracht, die er dann
zum Teil von tüchtigen Malern ausführen ließ. Auch war er
Kenner und Sammler von Kupferstichen, weshalb ihm aus dem
Nachlasse seines Großoheims des Kurfürsten Clemens Wenzeslaus
von Trier dessen Sammlung zufiel, in der sich eine Reihe von
Werken des früher erwähnten, etwas bizarren aber bedeutenden
Malers C. W. E. Dietrich befanden. Auf sein Betreiben wurde
1834 der Hamburger Gottfried Semper (geb. 1804) nach
Dresden an die Akademie berufen und dekorierte zunächst dort das
Antikenkabinett des königlichen Museums. Nachdem er für die
Stadt Dresden das Maternushospital gebaut hatte, beauftragte
ihn König Friedrich August II. 1839 mit der Erbauung des
Hoftheaters, die er in glanzvoller Weise durchführte; später, 1847,
löste er in dem Bau des Zwingermuseums die Aufgabe, den üppigen
Barockgeschmack des Zwingers mit dem modernen Geschmack zu
versöhnen. In jener Zeit, nämlich 1836, wurde auch Adrian
Ludwig Richter (geb. 1803 zu Dresden) an die Akademie
zu Dresden berufen. Man fühlte alsbald, welch eine liebevolle
Förderung für das Kunstleben von der Kunstliebe Friedrich
Augusts II. ausstrahlte.
Aber auch volkswirtschaftlich empfand man besonders durch
die Wirkung des Zollvereins wesentlichen Ausschwung. Durch
die von Sachsen herbeigeführte Herabsetzung der Zölle auf den
namentlich von den Niederländern eingeführten Lompenzucker,
waren die Niederländer wieder bereit, am 21. Jan. 1839 mit
dem Zollverein einen Handelsvertrag abzuschließen, der besonders
günstig für die Industrieerzeugnisse Sachsens ausfiel und ihnen
ein stark konsumierendes Absatzgebiet eröffnete. Freilich erwies
sich für andere deutsche Gebiete diese Durchbrechung der bisher