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her das eine bestehende Bataillon auf sechs Kompagnien gebracht
worden war. Genau dasselbe gilt von den beiden Trainbatail-
lonen, dessen eines vor der Neuformation auch schon vier Kom-
pagnien gehabt hatte. Der Sondertruppen, die dem Verkehre
dienen, ist schon gedacht worden. Es wurde 1887 die 1. und
1893 die 2. sächsische Eisenbahnkompagnie errichtet. Beide stehen
in Berlin.
Die Einteilung der Armee erfuhr 1887 eine wesentliche Ver-
änderung, indem statt der bisherigen zwei Infanterie-Divisionen
und einer Kavallerie-Division drei gemischte Divisionen Nr. 23,
24 und 32 gebildet wurden, die aus je zwei Infanterie-Brigaden
und einer Kavallerie-Brigade bestanden. Hierzu trat die Feld-
artillerie-Brigade Nr. 12. Seit der Neubildung von 1899 be-
steht das XII. Armeekorps aus der 1. Division Nr. 23 in Dres-
den (2 Infanterie-Brigaden, 1 Kavallerie-Brigade und 1 Feld-
artillerie-Brigade) und der 3. Division Nr. 32 in Dresden (2 In-
fanterie-Brigaden, 1 Kavallerie- und 1 Feldartillerie-Brigade,
Maschinengewehr-Abteilung Nr. 12, Pionier-Bataillon Nr. 12
und die nach Berlin abkommandierten Verkehrstruppen). Das
XIX. Korps aber umfaßt zurzeit ebenfalls zwei Divisionen, Nr. 24
(Leipzig), bestehend ebenfalls aus 2 Infanterie-, 1 Kavallerie- und
1 Feldartillerie--Brigade, und Nr. 40 (Chemnitz) mit 2 Infanterie-
und 1 Feldartillerie-Brigaden, der 2. Maschinengewehr-Abteilung
Nr. 19 und dem 2. Pionier-Bataillon Nr. 22.
Als Militärbildungsanstalten bestehen zurzeit die Militär-
reitanstalt zu Dresden, das Kadettenkorps, ebenda, das 1876 in
zwei Kompagnien eingeteilt und neu uniformiert wurde, die 1873
neu eingerichtete und nach Marienberg verlegte Unteroffizierschule,
die damals zwei Kompagnien zu je 100 Mann stark war, seit 1891
eine dritte und seit 1892 eine vierte Kompagnie erhielt und 1878
mit einer Unteroffiziervorschule verbunden wurde. Auch ist hier-
her die 1822 begründete Soldatenknaben-Erziehungsanstalt zu
Kleinstruppen zu rechnen, welche verwaiste und arme Soldaten-
knaben, namentlich verstorbener Unteroffiziere und Feldwebel, zu
Okonomen, Handwerkern, aber auch zu Unteroffizieren heran-
bilden soll. Für diese wurde 1881 die gräflich Oppersdorfsche