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bei Dresden. Selbstverständlich widmete sie besondere Aufmerksam-
keit auch den beiden katholischen Vereinen Dresdens, dem des
heil. Vincentius und dem der heil. Elisabeth; die letztere Heilige
war ja auch durch ihre unermüdliche Fürsorge für Arme und
Kranke die gute Fee ihres Landes geworden. Außerdem ließ
die Königin in Dresden und in Löbtau mehrere Volksküchen er-
richten, um der ärmeren Bevölkerung billiges und kräftiges Essen
zu verschaffen, sie selbst eine erfahrene Köchin, die sich gern mit
dem Einkochen von Früchten und von Musen beschäftigte, be-
stimmt, armen Kranken eine Freude und Erfrischung zu bereiten.
Eine hochherzige Stiftung von ihr war ferner das „Sächsische
Krüppelheim“ zu Trachenberge bei Dresden, das eine wirkliche
Lücke auszufüllen bestimmt war. Außer einer Abteilung des Hauses
Bethesda zu Niederlößnitz bei Dresden gab es keine Anstalt in
Sachsen für die Erziehung und Ausbildung verkrüppelter, sonst
aber geistig und körperlich gesunder Kinder, wie sie deren u. a.
Bayern, Württemberg, Dänemark besitzen. Nachdem die Königin
1893 den Gedanken zu einer solchen Schöpfung gefaßt hatte, ging sie
nach den nötigen Erhebungen und Vorarbeiten energisch ans Werk,
und am 4. Nov. 1896 konnte die Anstalt, die Eigentum der Königin
blieb, in Anwesenheit der hohen Stifterin und der Prinzessinnen
Johann Georg und Mathilde eingeweiht werden. Der vom Leip-
ziger Carola-Verein unterhaltenen Carola-Schule und des stets
für diese Gründung an den Tag gelegten Interesses der Königin
wurde schon an anderer Stelle gedacht. Nach diesem Muster
gründete die Königin die Obererzgebirgische Fach= und Haushal-
tungsschule in Schwarzenberg. Eigentum der Königin waren ferner
das zum Andenken an die verstorbene Königin Amalie von ihr
begründete Amalien-Haus mit Volksküche und Kinderbewahr-
anstalt zu Dresden, das dem Gedächtnisse ihres verstorbenen Vaters
gewidmete Gustavheim in Niederpoyritz bei Hosterwitz zur Ver-
sorgung alter gebrechlicher Personen und die Rekonvaleszenten-
station zu Pillnitz für arme Frauen und Mädchen. Auf den schlesi-
schen Besitzungen des Königs Albert stiftete die Königin das
Krankenhaus zu Guttentag und das Kinderheim zu Langenwiese,
an der Stätte ihrer Kindheit zu Morawetz in Mähren und in