Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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Vor allem freute den König eine Depesche von 200 sächsischen 
Veteranen, die das Schlachtfeld an diesem Tage besuchten. Im 
übrigen nahm der König gerade in diesem Jahre an den vom 
3. bis 7. Sept. im niederösterreichischen Waldviertel stattfindenden 
österreichischen Manövern teil und begrüßte dort sein österreichisches 
Dragoner-Regiment, die „Sachsendragoner“, deren Chef er seit 
1873 war. Schon seit 1820 waren die sächsischen Könige Chefs 
dieses Regiments gewesen. 
Aber in anderer Weise als in kriegerischer versprach das er- 
wähnte Jahr ein glück= und segenbringendes zu werden. Am 
10. Juli 1891 verlobte sich des Königs ältester Neffe, der zu- 
künftige Herrscher des Sachsenlandes, mit Antoinette Maria Luise, 
Erzherzogin von Österreich, Tochter des Erzherzogs Ferdi- 
nand IV., depossedierten Großherzogs von Toskana, die zur Welt 
unter den glücklichsten Auspizien gekommen war: am Tage der 
Übergabe von Sedan, am 2. Sept. 1870. Das sächsische Königs- 
haus stand schon seit längerer Zeit in enger verwandtschaftlicher 
Beziehung mit dem aus habsburgischem Stamme hervorgegangenen 
Zweige des Hauses Toskana. Maria Anna, die Schwester des 
Königs Johann, wurde 1817 mit dem Erbgroßherzog, nachmaligem 
Großherzog Leopold II. von Toskana verheiratet, starb aber schon 
1832. Aus der zweiten Ehe Leopolds mit Maria Antonia von 
Bourbon, geb. Prinzessin von Sizilien, stammte Ferdinand IV., 
der in erster Ehe auch eine sächsische Prinzessin, die 1836 geborene 
Schwester der Könige Albert und Georg, Anna, 1856 geheiratet, 
sie aber schon 1859 durch den Tod wieder verloren hatte. In 
zweiter Ehe verband er sich mit Alice von Bourbon, geb. Prin- 
zessin von Parma, und aus dieser Ehe stammte die Braut des 
Prinzen Friedrich August. Sie war zu Salzburg geboren, wohin 
ihr Vater der Großherzog sich zurückgezogen hatte, nachdem ihn 
1860 die Neugestaltung Italiens seiner Herrschaft beraubt hatte. — 
Es treffe sich glückverheißend, daß der Verlobungstag des Prinzen 
zugleich der 25. Jahrestag der Verleihung des Großkrenzes des 
St. Heinrichs-Ordens an den damaligen Kronprinzen Albert wäre, 
erinnerte in seiner glückwünschenden Ansprache an der Spitze der 
Generalität General Senfft von Pilsach. Doch fand der Empfang
	        
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