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Herzog Johann von Mecklenburg als Präsident der Deutschen
Kolonialgesellschaft deren Glückwünsche. Um 5 ½ Uhr vereinigte
der Minister des ÄAußeren und Inneren von Metzsch in seinem
Ministerhotel die fremden Gesandten, von denen der päpstliche
Nuntius Lorenzelli erst französisch, nachher zum Schlusse deutsch
das Wohl des Königs und der Königin ausbrachte. Der Minister
antwortete mit einem Hoch auf die durch die Gesandten vertretenen
Souveräne. Der Abend vereinigte zunächst die Herrschaften zum
Théätre paré, bei dem nach einem Festspiele des Hofdramaturgen
Wolfg. Alex. Meyer einige Szenen aus Richard Wagners Meister-
singern zur Aufführung gelangten. Darauf begaben sich König
und Königin wieder nach der Exedra des Theaters und nahmen
von hier aus die Huldigung der Stadt Dresden entgegen: einen
Lampionzug von zirka 14000 Teilnehmern, darunter auch 4000
Arbeiter, und eine Serenade von 2158 Sängern. Die Ordnung
des gewaltigen Zuges — keine kleine Aufgabe! — hatte Professor
Dr. Weidenbach von der Kreuzschule übernommen. Die Sänger-
schaft, bestehend aus dem Julius-Otto-, Elbgau-= und Dresdener
Sängerbund dirigierte Reinhold Becker während des Vortrags
einer von ihm selbst komponierten und von Professor Adolf Stern
gedichteten Hymne. Darauf hielt der Oberbürgermeister Beutler
eine Ansprache an den König. Als diese in ein Hoch ausklang,
in das die Tausende der Versammelten jubelnd einstimmten, sprühte
am rechten Elbufer ein dreifaches Bukett von 1200 Raketen unter
Kanonenschüssen in die Luft und ergoß einen Regen von Feuer-
kugeln.
Am 23. April, dem eigentlichen Geburtstage, brachte nach
dem militärischen Weckrufe der Allgemeine Musikverein unter Lei-
tung des Kapellmeisters Pittrich dem Könige im Schloßhofe ein
Morgenständchen mit 200 Bläsern. Schon wogten in den Straßen
ungezählte Menschenmassen, die von nah und fern in Erwartung
aller Sehenswürdigkeiten hereingeflutet waren, namentlich um
den Empfang der beiden Kaiser von Deutschland und Österreich
und die daran sich schließende Parade mit anzusehen. Von dieser
letzteren der sich anschließenden Galatafel und den dabei getauschten
Reden wurde schon an anderer Stelle berichtet. Am Abend