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den Schwarzen Adlerorden. Am 19. Sept. des folgenden Jahres
wurde der Prinz Premierleutnant, am 16. Sept. 1887 Haupt-
mann bei der 7. Kompagnie des Leibregiments, nachdem er ein
Jahr lang, vom Herbst 1886 an, bei dem Husaren-Regiment
Nr. 18 in Großenhain Dienste getan hatte. Auch bei der
Artillerie, und zwar bei dem 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 18
zu Dresden, übte der Prinz während des Sommers 1888, über-
nahm aber am 23. Juli 1889 die Führung des 1. Bataillons
des Leibgrenadier-Regiments als Major und nahm als solcher an
der ersten vor Kaiser Wilhelm II. am 6. Sept. 1889 bei Naun-
dorf in der Nähe von Oschatz abgehaltenen Parade und den sich
anschließenden Manövern teil. Die weiteren Stufen der mili-
tärischen Laufbahn waren 1891 Oberstleutnant, 1892 Oberst, 1894
Generalmajor und zugleich Inspektor der Unteroffizierschule zu
Marienberg und der Soldatenkinder-Erziehungsanstalt in Struppen,
1898 Generalleutnant und Kommandeur der 23. Infanterie-Divi-
sion. Nach der Thronbesteigung des Vaters wurde der Prinz am
24. Sept. 1902 Kommandeur des XII. Armeekorps. Von ganzem
Herzen Soldat, gewann er sich sehr bald als Leutnant, noch mehr
als Hauptmann die Herzen seiner Grenadiere, wie das z. B.
gelegentlich der Wettinfeier ehemalige Angehörige der 7. Kom-
pagnie des Leibregiments, die sich im großen Saale des Wald-
schlößchens zu Dresden versammelt hatten, ihm kundgaben, „um
ihrem einstigen Kompagniechef zu zeigen, wie sie auch über die
Dienstzeit hinaus mit Freuden ihres Führers gedächten.“ An
dem im folgenden Jahre abgehaltenen Grenadiertag nahm der
Prinz persönlich unter dem Jubel seiner früheren Kameraden teil.
Somit kam es ihm aus dem Herzen, wenn er nach seiner Thron-
besteigung in dem Erlaß an die Armee sagte: „Von Meiner
frühesten Jugend an war die Armee Meine ganze Liebe. Wie Ich
bis jetzt in jedem Dienstgrade nur Freude an ihr erlebt habe,
so hoffe Ich auch, daß die Armee unter Mir wie unter Meinen
Vorgängern getreu ihrer glorreichen Vergangenheit im Kriege
wie im Frieden ihren ehrenvollen Platz im großen deutschen
Heere behaupten wird.“ — Den Wechsel der Zeiten, der Deutsch-
land seine Zukunft auf dem Meere suchen läßt, erkennt man auch