Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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schluß des Aufenthaltes in Apypten machte eine Nilfahrt bis hinauf 
nach Assuan. Der russische Dampfer „Korniloff“ führte dann die 
Reisenden von Port Said nach Beirut in Syrien, wo man am 
12. März 1890 landete. Von hier aus wurde die Reise zu Pferde 
fortgesetzt und nach manchen Strapazen in den Tälern und auf 
den Höhen des Libanon und Antilibanon erreichte man am Spät- 
nachmittage des 18. März Damaskus, wo drei Tage Aufenthalt 
genommen wurde, um die Stadt mit ihrem regen orientalischen 
Leben und deren Umgebung kennen zu lernen. Dann stieg man 
wieder in den Sattel und gelangte über das Hermon-Gebirge in 
das Tal des Jordan, dessen Lauf im wesentlichen folgend man 
den See Genezareth und die anderen Stätten religiösen Inter- 
esses besuchte, ohne sich jedoch länger aufzuhalten. Denn nach 
Jerusalem zur Osterzeit zu gelangen, war der Hauptzweck dieses 
Teiles der Reise. Am 2. April ritt der Prinz mit seinen Be- 
gleitern in Jerusalem ein und nahm im österreichischen Pilgerhause 
Abstieg, nachdem man in den vorangegangenen Wochen oft genug 
unter mitgenommenem Zeltdach hatte kampieren müssen. Da 
das christliche und das jüdische Ostern in jenem Jahre auf den 
6. April zusammenfielen und zugleich ein großes mohammedani- 
sches Fest gefeiert wurde, so war das Leben in Jerusalem ganz 
besonders rege und es gab sehr viel zu beobachten und zu lernen. 
Am nächsten Tage besuchte der Prinz mit seinem Gefolge Beth- 
lehem und von da das im Kidron-Tale gelegene Kloster Mar 
Saba. Von hier aus gelangte man am 8. April dem Laufe des 
Kidron folgend, an das Tote Meer; an dessen Ufer entlang ritt 
man nordwärts bis zur Einmündung des Jordan, suchte die Tauf- 
stelle Jesu auf und schöpfte hier Wasser zum Mitnehmen in die 
Heimat. Noch am selben Tage wurde Jericho erreicht, wo man 
sich einen Rasttag gönnte, und dann nach Jerusalem zurück- 
gekehrt. Hier besuchte der Prinz vor allem die deutschen Anstalten 
und wohnte am Nachmittage des griechischen Kar-Samstages, 
am 12. April, in der Grabeskirche der Austeilung des heiligen 
Feuers bei. Am nächsten Tage verließen die Reisenden Jeru- 
salem zu Wagen und fuhren nach Joppe oder Jaffa an der Küste. 
Eine fünftägige herrliche Küstenfahrt brachte sie am 18. April
	        
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