Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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neukirchen, an der Kirche von Leuckersdorf vorbei, zwischen Niederwürschnitz 
und Niederdorf über die Höhe nach Stollberg. Von hier ging sie 
über Beutha und den Hubert nach der Eisenbrücke, und von dieser 
über das Brünnlaßgut nach Zschorlau, wo sie sich an die Eiben- 
stöcker Straße anschloß. Von dem Stollberger Straßenzuge ging 
eine andere Straße aus Mitteldorf am Dreilagensteine vorüber, 
durch den Streitwald nach Zwönitz, durch Kühnhaide nach Grünhain, 
über den Fürstenberg, die Oswaldkirche und den Graul nach Raschau, 
zum Anschluß an die böhmische Straße. 6 
Zu diesem Punkte führte auch eine andere Linie, welche vor 
der Markersdorfer Schenke (d. h. vor dem Punkte, wo diese Schenke 
gegenwärtig steht) nach dem Schlosse von Neukirchen südwärts abbog 
unter der Bezeichnung „Hofeweg“ nach Burckhardsdorf führte. Von 
hier geht dieser Straßenzug unter dem Namen „Fürstenweg“ durch 
den Abtswald, am Steinbusche vorüber, nach Auerbach und von da 
in den Wald, über die Honigwiese, an der Abschiedstanne vorbei, 
nach dem oberen Kutten und nach Elterlein, sodann über das Tännigt- 
gut nach Langenberg und zur böhmischen Straße nach Raschau. 
Dieses ist wahrscheinlich die von Schreiter (1781 Pfarrer in Elter- 
lein) in seinen „Denkwürdigkeiten“ als „Salzstraße“ aufgeführte 
Straße. " 
Von der Straße über die Eisenbrücke (über die Mulde) zweigt 
aber auch oberhalb Alberode der „Eisenweg“, eine jedenfalls 
sehr frühzeitig angelegte Verbindung nach Nordost, mit der von 
Chemnitz aus führenden Straße nach dem Obergebirge und mit der 
großen Straße aus dem Reich ab. Dieselbe trennt sich am Grau- 
stein, geht nördlich vom Katzenstein vorüber, nach der Schenke von 
Brünnloß, kreuzt an der Tabakstanne die vorher genannte Straße, 
und führt auf dem Höhenzuge, oberhalb Claffenbach, bis in das 
Zwönitzthal bei Einsiedel. Von hier steigt sie als Fürstenweg zur 
Höhe, kreuzt die Straße nach dem Obergebirge und führt als „Heege- 
oder „Spurweg“ nach Euba und zur großen Straße. 
Eine alte „Eisenstraße“ ist von Gornau an der Ober- 
gebirgischen Straße auf dem Höhenzuge zwischen Zwönitz und Wilisch 
in südwestlicher Richtung bis Auerbach zu verfolgen; eine Fortsetzung 
derselben ist aber nicht zu erkennen, wie auch überhaupt zahlreiche als 
Fürstenweg, Kalkstraße, Eisenweg bezeichnete Wegstrecken nicht als 
Theile größerer Straßenzüge zu erkennen oder in Verbindung zu 
bringen sind. 
Von Chemnitz führte ferner nach dem Gebirge die Straße, deren 
Anfang durch den tiefen Hohlweg bezeichnet wird, der nach Reichen- 
hain führt. Sie ging durch Reichenhain, über den Krieghübel, Gornau,
	        
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